7. Juli 2023

HiBiWood-Forschende bei World Conference on Timber Engineering

 

Forschende aus dem Bereich Architektur – Green Building präsentieren Ergebnisse des HiBiWood-Projekts über mehrgeschoßigen Holzbau bei der internationalen World Conference on Timber Engineering in Oslo.

Personen im Rathaus von Solos bei der WCTE 2023

Aufgrund des Klimawandels wird es immer dringender, dass der Bausektor Strategien zur Ökologisierung aufgreift. Verwendung von regionalen und erneuerbaren Baumaterialien wie Holz kann einen essenziellen Beitrag leisten, jedoch ist das Wissen rund um Holzbau nicht ausreichend ausgeprägt. Die zukünftigen Anforderungen der europäischen Hochschulbildung im Bereich des Entwurfs und der Konstruktion von nachhaltigen, hochleistungsfähigen Gebäudelösungen aus Holz zu erfüllen, war die Zielsetzung des internationalen Erasmus+ geförderten Projekts HiBiWood. Forschende der FH Campus Wien entwickelten dabei gemeinsam mit internationalen Partner*innen konkrete Leitlinien für die Integration in die klassischen Universitätslehrpläne. Lehrende und Studierende der Fachrichtungen Architektur, Bauingenieurwesen und Baustellenmanagement der Hochschulen HAMK Finnland, RBC Lettland, der Technischen Universität Krakau in Polen und KVK Litauen sowie der FH Campus Wien waren beteiligt, ebenso wie Holzbauunternehmen der genannten Länder.

Für Holzbau fit machen

Am Anfang stand eine umfassende Befragung über die Bedürfnisse der Baubranche und der Ländervergleich über Märkte in Bezug auf Nutzung von Holz als Baumaterial. Die Erkenntnis, dass moderne Holzbauten nach wie vor hauptsächlich für Einfamilienhäuser entworfen werden, wenig aber für mehrgeschoßige Wohngebäude in Betracht gezogen werden, war einer der Ausgangspunkte. Bei der Entwicklung eines Wahlmoduls im Bachelorstudium mit 9 ECTs berücksichtigten die Forschenden auch die Forderung nach detailreicherem Wissen, das rechtliche, planerische, technische, wirtschaftliche und logistische Aspekte bei Entwurf und Ausführung eines Holzbaus beinhaltet.

Innovative didaktische Methoden für bestmöglichen Lernerfolg

Beste Erfahrungen machten die Teilnehmenden bei den Workshops in Wien, Krakau und Riga, die mit einem innovativen didaktischen Konzept mit PBL-Methode (problem-based learning) punkteten. Dabei planten Studierende aus den verschiedenen europäischen Ländern interdisziplinär in Kleingruppen ein mehrstöckiges Gebäude in Holz. Sie durchliefen vom Vorentwurf über die Detailplanung bis zum Baustellenmanagement alle realen Projektphasen unter Umsetzung nachhaltiger Prinzipien. Dazu zählten begrünte Dächer, Entsiegelung von Grünflächen genauso wie Verwendung nachhaltige Dämmstoffe und selbst erzeugender Energiesysteme. Exkursionen zu holzbauaffinen Betrieben vertieften und verdeutlichten gelerntes Wissen.

Internationalität und Interdisziplinarität

Das entwickelte Wahlmodul gliedert sich in zwei Abschnitte: Die erste Hälfte fokussiert auf einführende Konzepte wie architektonische Konzeptualisierung, nachhaltige Aspekte, Holzbauprodukte, Bauphysik und technische Eigenschaften, modulares Denken, Zerlegbarkeit und strukturelle Systeme. In der zweiten Hälfte werden die Inhalte vertieft und zusätzliche Themen wie Detailentwicklung, Logistik, Kostenabschätzung und die Berücksichtigung von Ökobilanzen bei der Produktauswahl behandelt.

Die Schlüsselfaktoren Internationalität und Interdisziplinarität sollen künftig in einer von der FH Campus Wien angebotenen Summerschool Niederschlag finden. Damit soll der Aufbau einer akademischen und wissenschaftlichen Gemeinschaft mit Fokus auf Einsatz von Holz und anderen biobasierten Baumaterialien sowie nachhaltige Baupraktiken gefördert werden.

WCTE bündelt internationales Wissen um die Vorteile von Holzbau

Mit der Präsentation von HiBiWood vor dem internationalen Fachpublikum in Oslo erhält das Projekt noch mehr Öffentlichkeit und Wirkkraft. Die World Conference on Timber Engineering ist eine der renommiertesten internationalen Veranstaltungen auf dem Gebiet des Holzbaus, der Holzwerkstoffe und Planung von Holzkonstruktionen. Sie findet jedes zweite Jahr statt und ist Treffpunkt für Expert*innen aus allen Fachbereichen der Holzbranche um sich über technische und architektonische Innovationen zu informieren und zukunftsorientiert über Holzbau zu diskutieren.

Finden Sie bitte hier das von den Forschenden veröffentlichte Paper:
Publication HiBiwood_didactic approaches for academic ecucation.pdf

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Haftungsausschluss:
Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.
HiBiWood - Projektnummer: 2020-1-LV01-KA203-077513

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