17. November 2022

Sicherheitskultur in Kritischer Infrastruktur

 

KIRAS-Projekt Sicherheitskultur in der Kritischen Infrastruktur (SIKU) gestartet: Forschungsteam will bis 2024 Sicherheitskultur in Kritischer Infrastruktur erfassen, messbar machen und verbessern.

SIKU Projektteam

v.l.n.r: Kira Tzanoukakis (BMK), Manuel Seidl (ÖBB), Roman Hahslinger (ÖBB), Stefan Rockenschaub (APG), Lisa Schmollmüller (JKU), Norbert Welzl (ORF), Claudia Körmer (FH Campus Wien), Helmut Hirtenlehner (JKU), Mirjam Habisreutinger (FH Campus Wien), Erika Baumgartl (Wiener Gesundheitsverbund), Anna Rathmair (FH Campus Wien), Clemens Haushofer (BMSGPK), Thomas Feßl (WKO)

Der Fachbereich Risiko- und Sicherheitsmanagement konnte heuer gleich mit zwei Einreichungen für zwei KIRAS-Projekte die Jurys in der letzten Vergaberunde des österreichischen Sicherheitsforschungsprogramms überzeugen. Nach dem kürzlich erfolgten Start des Projekts „Effiziente, sichere und bauliche Haftgestaltung“ (ESBH) begann Anfang November auch offiziell die Arbeit am Projekt „SIKU“, das bis Ende 2024 angelegt ist. 

Bisher wurde Sicherheitskultur in Organisationen hauptsächlich in Zusammenhang mit Unfällen erforscht. Projektleiterin Claudia Körmer beschreibt die innovative Zielsetzung des Forschungsprojekts: „Aktuell nehmen aber intentionale Gefahren stark zu, dazu zählen etwa Wirtschafts- und Industriespionage, Korruption, Veruntreuung, Cyberangriffe, Diebstähle und Übergriffe auf Beschäftigte. ‚Security Culture‘ kann bis dato nicht wissenschaftlich erfasst und gestaltet werden. Wir wollen das nun erstmalig erheben und analysieren.“ Dabei stellen sich Fragen der Befolgung innerbetrieblicher Sicherheitsnormen oder auch die (Er-)Klärung von möglichen Verstößen. „Rechtliche Rahmenbedingungen, Organisation, Kultur und einige weitere Faktoren beeinflussen menschliches Verhalten im Alltag und in Krisenfällen. Wir legen hier den Fokus auf die Kultur und versuchen in mehreren Durchläufen mit Expert*innen Erkenntnisse herauszuarbeiten, von denen viele Unternehmen und Organisationen profitieren können“, erläutert Körmer. Angewendet wird dabei ein Mixed-Method-Ansatz aus qualitativer Analyse, qualitativen Befragungen von Schlüsselpersonen sowie Führungskräften und standardisiertem Fragebogen für Beschäftigte. Aus den daraus gewonnenen Erkenntnissen leitet das Team Empfehlungen für die gesamte KRITIS ab. 

Breite Plattform aus öffentlichen Bedarfsträgern, Unternehmen und weiteren Partner*innen

Gefördert wird das Projekt im Rahmen des österreichischen Sicherheitsforschungs-Programms KIRAS durch das Bundesministerium für Finanzen, das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft abgewickelt wird. Als hochkarätige Partner sind bei „SIKU“ die Wirtschaftskammer Österreich, die Johannes Kepler Universität Linz – Zentrum für Kriminologie, der Wiener Gesundheitsverbund, die ÖBB Holding AG und die Austrian Power Grid (APG) involviert. Über einen „Letter of Intent“ eng in die Arbeit eingebunden sind der ORF, A1 sowie drei Bundesministerien: Bundesministerium für Inneres, das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, sowie das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz. 

Verwaltung, Wirtschaft, Sicherheit, Politik
Networking
Lebensqualität