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Ressourcen, die geschützt werden müssen. Systeme, die langfristig Bestand haben. Gegenwart und Zukunft. Darum geht es, wenn es um Nachhaltigkeit geht. Eine allgemein gültige Begriffsdefinition gibt es derzeit nicht. Aber zumindest ein gemeinsames Verständnis: heute ökologisch, ökonomisch und sozial so zu handeln, dass wir durch unser Tun künftigen Generationen vergleichbare oder bessere Lebensbedingungen sichern.
Mit diesem Anspruch setzen auch wir uns an der FH Campus Wien mit Nachhaltigkeit auseinander: in der Forschung, der Lehre und im gesellschaftlichen Diskurs. Eine Auswahl an Projekten und Aktivitäten stellen wir Ihnen im aktuellen Themenschwerpunkt vor.
Den Auftakt macht ein Interview mit Harvard-Ökonom Gernot Wagner, der am 24. November zu Gast an der FH Campus Wien sein wird. Im Rahmen der Zukunftsgespräche, einer neuen Vortragsreihe der FH, wird er über die Auswirkungen des Klimawandels und die Grenzen der Wohlstandsgesellschaft sprechen.
Im Forschungsfeld Cell Based Test Systems der FH Campus Wien wird an der Entwicklung zellbasierter Testsysteme geforscht: Statt an Tieren können unerwünschte Nebenwirkungen von Medizinprodukten und Medikamenten in Zellversuchen getestet werden.
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Durch ihr Verhalten konterkarieren Menschen die Energieeffizienz von Gebäuden. Das verursacht Mehrkosten und vergeudet Ressourcen. Christian Hölzl und Edmund Spitzenberger von der FH Campus Wien arbeiten an einer Gegenstrategie.
zum Bericht
Markus Vill ist Bauingenieur und lehrt und forscht an der FH Campus Wien. Aktuell arbeiten er und sein Team an einem Modell zur Bewertung der Tragfähigkeit von bestehenden Straßen- und Eisenbahnbrücken. Dank dessen können bestehende Brücken vielfach weiter genutzt werden. Wir haben mit ihm darüber gesprochen, welche Rolle Nachhaltigkeit bei der Gestaltung von Bauwerken spielt.
Die FH Campus Wien forscht an einem Modell zur Bewertung der Tragfähigkeit von bestehenden Straßen- und Eisenbahnbrücken. Mithilfe des neuen Berechnungsmodells können Bauwerke realistisch bewertet, Maßnahmen zur Instandsetzung getroffen und unnötige Verstärkungen oder Ersatzneubauten vermieden werden. Die sichere Weiternutzung der Bestandsbrücken kann bei guten Ergebnissen wesentlich verlängert werden.
zum Interview
Foto: © Fotolia
Der Klimawandel ist nicht mehr zu stoppen. Und er wird teuer. Wir können nur mehr versuchen, das Schlimmste zu vermeiden, indem wir die Kohlendioxid-Emissionen auf Null reduzieren. Sagt Gernot Wagner, Ökonom an der Harvard University und Co-Autor von "Klimaschock", im Interview.
Ein Ausblick auf seine Keynote-Speech bei den Zukunftsgesprächen der FH Campus Wien.
Foto: © Yuki Kokubo
3 Fragen 3 Antworten mit Johannes Bergmair
Müllberge - das ist das Bild in den Köpfen vieler, wenn sie an Verpackung denken. Auf dem Müll landen aber nicht nur die Packmittel selbst, sondern auch viele Lebensmittel, da sie ohne entsprechenden Verpackungsschutz sehr rasch verderben. Johannes Bergmair, General Secretary World Packaging Organisation (WPO), zeigt auf, dass Verpackung nicht nur Abfall produziert, sondern optimierte Verpackungen gleichzeitig den Klimafußabdruck von Lebensmittelabfällen erheblich verringern können - selbst bei erhöhtem Verpackungsabfall.
Die Verpackungsexpertin Victoria Heinrich zeigt anhand von ein paar Verpackungsbeispielen, worauf es bei der Nachhaltigkeitsbewertung ankommt. Lebensmittel, Elektronik oder Kosmetikartikel - jede Anwendung erfordert je nach Funktionalität eine eigene nachhaltige Lösung. So kann recyclebarer Karton für die mechanische Stabilität sorgen und Kunststoff oder Glas Lebensmittel vor Verderb zu schützen. Für die Nachhaltigkeit ist im Ergebnis der gesamte Life Cycle der Verpackung und des Füllguts relevant.
"Ein Kartonwickel wird auf einem Kunststoffbecher aufgebracht. Dieser kann auch aus Recyclingpapier bestehen. Außen- als auch Innenseite des Wickels sind in Fotoqualität bedruckbar. Durch die Verwendung des Kartonwickels wird der Kunststoffanteil, im Vergleich zu einem herkömmlichen Becher, beträchtlich reduziert. Sogar das Verformen des Wickels in der dritten Dimension (K3®-D) ist bei diesem Verfahren der Verpackungsgestaltung möglich," führt Verpackungsexpertin Victoria Heinrich aus.
Herstellerin: Greiner Packaging international GmbH
Foto: © Greiner Packaging International
"Diese dreieckige Faltschachtel für Batterien ist nicht nur durch das Monomaterial Karton nachhaltig, sondern auch durch die Aufbewahrungsfunktion: die Schachtel ist mithilfe eines besonderen Verschlusssystems einfach wiederverschließbar, da meist nur einzelne Batterien entnommen und die übrigen gelagert werden. Dadurch wird kein Blister - Sichtfenster - aus Kunststoff benötigt," analysiert Verpackungsexpertin Victoria Heinrich die Nachhaltigkeitsaspekte.Die Lösung wurde von Pro Carton mit dem Sustainability Award 2016 ausgezeichnet.
Faltschachtel Herstellerin: Die Schiettinger - Gruppe Karton Hersteller: Weig KartonFoto: © Pro Carton
"Mithilfe einer neuen Technologie wird bei der Herstellung von Duschgelflaschen eine spezielle Gasmischung in den verwendeten Kunststoff injiziert, die Blasen erzeugt - die Struktur ist vergleichbar mit einer Honigwabe. Dadurch kann die Dichte des Kunststoffs wesentlich reduziert und Material eingespart werden. Das Verfahren ist rein physikalischer Natur und kommt ohne chemische Zusätze aus. Ein weiterer Vorteil ist, dass das eingesetzte Monomaterial zu 100 Prozent recyclebar ist", so Verpackungsexpertin Victoria Heinrich.
Herstellerin: Alpla Werke Alwin Lehner GmbH & Co KG
Foto: © Alpla
"Für Flexible Verpackung wie thermogeformte Beutel benötigen Hersteller*innen bei gleich bleibender Funktionalität weniger Kunststoff. Die größte Herausforderung liegt jedoch in der Recyclingfähigkeit. Bei dieser Verpackungslösung wurde eine optimierte Folie aus speziell zusammengesetztem Kunststoff (Polyethylen) entwickelt. Damit wird laut einer Denkstatt Studie eine Recyclingrate von 50 Prozent und eine Kohlenstoffreduktion von 15 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Folienlösungen erreicht", so Verpackungsexpertin Victoria Heinrich.
Herstellerin: Borealis AG
Foto: © Borealis
Am 24. November 2016 finden die ersten Zukunftsgespräche an der FH Campus Wien statt. Unter dem Titel Die Grenzen der Wohlstandsgesellschaft werden Expert*innen aus dem In- und Ausland über ethisch-moralisches Handeln im Kampf gegen den Klimawandel und für einen nachhaltigeren Umgang mit der Welt und ihren Ressourcen diskutieren.
zur Veranstaltungsreihe
Welchen Beitrag können Verpackungen zur Lösung globaler Zukunftsfragen wie Klimaerwärmung, Ressourcenknappheit und Reduktion von Lebensmittelabfall leisten?