Bioinformatiker sprechen die Sprache der Medizin

Anton Grünberg und Adreas Redl wissen, was es heißt, ein Unternehmen zu gründen. Die Absolventen des Masterstudiums Bioinformatik sind Geschäftsführer von Datamedrix, einem Softwareunternehmen in Wien, spezialisiert auf die Bereiche Pharmazeutische Industrie, HealthCare und Bioinformatik. Anton Grünberg spricht über Hürden, Erfolge und Chancen. 

Die Idee von Datamedrix …

ist, dass in der medizinischen Forschung – rund um klinische Studien und medizinischen Register – eine Unmenge an Daten entstehen. Bevor wir kamen, gab es nur eine standardisierte Form des Datenmanagements für alle. Unser Zugang: wir bieten Lösungen, die an individuelle Wünsche und Bedürfnisse von Kund*innen angepasst sind und sich durch einen hohen Grad an Usability auszeichnen.

Unsere Daten ...

sind heterogen und weit verstreut. Sie kommen von Labors und medizinischen Instituten. Wir machen es uns zur Aufgabe, diese Daten durch Software und Portale  zusammenzuführen.

Wir sind gut …

darin, Prozesse zu automatisieren, skalierbar und damit leicht abänderbar zu machen.

Ein wichtiger Erfolg …

war, dass wir österreichweit das größte österreichische Brustkrebsregister realisiert haben. Von uns kommt die technische Lösung und von der AGMT (Arbeitsgemeinschaft medikamentöse Tumortherapie) das medizinische Know-how und die Statistik. Wir sind mittlerweile auch auf dem deutschen Markt erfolgreich und stehen dort kurz vor dem nächsten großen Schritt.

Die größte Anfangsschwierigkeit …

war Vertrauen bei Kund*innen aufzubauen und sich gegen Big Player durchzusetzen – einmal erreicht, ist das unser größtes Kapital.

Die beste Entscheidung …

war, das FH-Studium zu absolvieren – ohne Übertreibung. Der naturwissenschaftliche Zugang im Studium hat uns geholfen, Bedarfe zu erkennen, den Markt einzuschätzen und auch die Sprache unserer Kund*innen und speziell von Ärzt*innen zu sprechen und sie zu verstehen. 

Ein wichtiger Zukunftsmarkt in der der medizinischen Forschung …

ist die Targeted Therapy (gezielte Krebstherapie). Zukünftig gibt es keine Krebstherapie ohne Bioinformatik. Auch rund um die Zulassung von Medikamenten stehen Veränderungen an. Ein Beispiel: ein Medikament, das nur in der Therapie von Brusttumoren zugelassen ist, darf bei Patient*innen auch bei einer Lungenkrebsbehandlung verabreicht werden, wenn es hilft – und zwar dann, wenn die Datenbasis im Einzelfall valide ist. Diese Entscheidungsbasis liefert die Bioinformatik.

Analog statt digital  …

ist mein Leseverhalten. Ich mag es, Seiten in einem Buch umzublättern und in Händen zu halten.

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