Auf ein Wort mit Markus Vill

In „Auf ein Wort mit…“ werden die Expert*innen der FH Campus Wien auf die etwas andere Art interviewt: Anstatt auf Fragen zu antworten, erläutern sie Begriffe aus ihrem Fachgebiet und erklären, was sie persönlich damit verbinden. Markus Vill ist Lehrgangsleiter der Lehrgänge Bau- und Sanierungstechnik für die Immobilienwirtschaft und Technische Gebäudeausstattung.

 

Was verbinden Sie mit den Begriffen ...

Technische Gebäudeausstattung

In der Technischen Gebäudeausstattung beschäftigen wir uns mit neuen Technologien für Gebäude der Zukunft. In diesen Themenkomplex fallen Elektrotechnik, Heizung, Lüftung und Sanitärtechnik, die alle Gebäude – aber insbesondere energieeffiziente und nachhaltige Bauwerke – benötigen. Im Vordergrund steht dabei die Frage, wie viel Technik ein Haus bei den gewünschten Anforderungen und dem tatsächlichen Nutzungsprofil wirklich benötigt.

Gesamtgebäudesteuerung

Vergleicht man ein Gebäude aus den 1960er Jahren mit einem nachhaltigen und energieeffizienten Gebäude von heute, fällt vor allem auf, dass damals neben einer einfachen Zentralheizung und wenigen Stromkreisen nahezu keine technischen Anlagen vorhanden waren. Heutzutage sind moderne computergesteuerte Heizanlagen, die sich an sämtliche Umweltbedingungen anpassen und ein optimales Raumklima gewährleisten, nicht mehr wegzudenken. Auch in der elektrischen Gebäudesteuerung geht der Trend in die Richtung, sämtliche Anlagen rechnergesteuert über ein Netzwerk regeln zu können.

Lüftungstechnik

Ob wir uns in einem Raum behaglich und wohl fühlen, wird vom Raumklima maßgeblich beeinflusst. Dazu ist neben angenehmen Temperaturen und entsprechender Luftfeuchtigkeit auch ein hoher Anteil an Sauerstoff von besonderer Bedeutung. Mit der Verwendung von modernen, effizienten Dämmstoffen ist eine dichte Gebäudehülle unumgänglich, sodass dadurch keine weiteren Energieverluste oder Tauwasserschäden entstehen können. Bei einer kontrollierten Wohnraumlüftung ergibt sich der Vorteil, dass verbrauchte Luft mit zu hohem CO2 Gehalt kontinuierlich durch frische Luft ersetzt wird. Aus der verbrauchten Luft kann mittels eines Wärmetauschers zusätzlich Energie zurückgewonnen werden.

Passivhaustechnologie

Unter Passivhaustechnologie versteht man Energiegewinnung und -verwendung für Heizung und Lüftung aus erneuerbaren Energieträgern. Dazu werden die Bauwerke vorwiegend nach Süden hin mit hocheffizienten Glasfassaden und nach Norden eher mit geringeren Fenstergrößen konzipiert. Passivhäuser brauchen also für die Heizung und Lüftung keine Energie, die nicht selbst produziert wird. Unter Energieautarkie versteht man darüber hinaus das Ziel, dass das Gebäude keinerlei externe Energie benötigt und sogar die elektrischen Geräte im Haushalt und die Beleuchtung damit betrieben werden können.

Energieausweis

In einem Energieausweis wird die gesamte Energie, die in einem Gebäude verbraucht, genutzt und erzeugt wird, bilanziert. Man erhält Kennzahlen, die auf den Verbrauch und letztlich auf die Energiebilanz Rückschlüsse ziehen lassen. Anhand eines Energieausweises lassen sich somit eine Vielzahl von Eigenschaften ablesen, die die Ökobilanz des Gebäudes widerspiegeln.

klimagerechtes Bauen

Unter klimagerechtem Bauen versteht man ein ganzheitliches Konzept, welches die Aspekte Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung beinhaltet. Gebäude sollen immer entsprechend dem vorhandenen Klima konzipiert und gebaut werden. Demgemäß sind Gebäude in Gebirgsregionen – beispielsweise in Osttirol – anders auszulegen und zu gestalten als in Regionen mit vielen Sonnenstunden wie im Burgenland.

erneuerbare Energiegewinnung

Als erneuerbare Energien oder regenerative Energien werden Energieformen verstanden, die praktisch unendlich verfügbar sind und im Gegensatz zu fossilen Energien immer wieder erneuert werden können. Dafür stehen in der Gebäudetechnologie im Regelfall Solarthermie, Geothermie, Fotovoltaik, Wind- und Wasserkraft zur Verfügung.

Bau- und Sanierungstechnik

Bau- und Sanierungstechnik ist für die Immobilienwirtschaft von wesentlicher Bedeutung. Deshalb hat die FH Campus Wien einen akademischen Lehrgang ins Leben gerufen, der für Fachkräfte aus der Immobilienwirtschaft ohne bautechnische Fachkenntnisse eine wichtige Basis für die Abwicklung von Baumaßnahmen an Immobilien ist. Dabei erlernen die Lehrgangsteilnehmer*innen Immobilien bautechnisch zu bewerten und erforderliche Sanierungsmaßnahmen zu steuern.

Immobilienbewertung

Die Immobilienbewertung ist eine wichtige Basis in der Immobilienwirtschaft. Dabei stellt der Bauzustand einen wesentlichen Faktor dar und bestimmt in hohem Maße den Wert der Immobilie. Mit einer Bewertung wird sichergestellt, dass Immobilien bestmöglich bewirtschaftet werden.

Studiengänge

Akademischer Hochschullehrgang

Technische Gebäudeausstattung

berufsbegleitend

Master (CE)

Technische Gebäudeausstattung

berufsbegleitend