6. Juni 2023

Neue Studie der FH Campus Wien zeigt Gefahr von Cyber-Gewalt gegen Frauen auf

 

Mit der zunehmenden Digitalisierung häufen sich Fälle von Cyber-Gewalt gegen Frauen. Die Gefahr dahinter wird oftmals unterschätzt und bisher fehlten Erkenntnisse, diese Gewaltform ausreichend zu verstehen.

Junge Frau sieht beängstigt auf ihr Smartphone.

Die Wissenslücke konnten Forscherinnen der FH Campus Wien und des Zentrums für Sozialforschung & Wissenschaftsdidaktik unter Leitung von Magdalena Habringer (Department Soziales der FH Campus Wien) mit der Studie „(K)ein Raum“ über Cyber-Gewalt gegen Frauen in (Ex)-Beziehungen ein Stück schließen.

Bei häuslicher Gewalt gegen Frauen zeigt sich, dass Gefährder immer öfter technische Mittel zur Gewaltausübung anwenden. Für diese Gefahr gilt es, Bewusstsein und Wissen zu schaffen – sowohl auf gesellschaftlicher als auch auf behördlicher Ebene. Wenn der Gefährder der eigene Partner ist oder war, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass er die Passwörter der Betroffenen kennt und damit Zugriff auf Geräte, Daten und Accounts hat, die eine fremde Person nicht so einfach hätte. Außerdem bestehen oft Abhängigkeiten oder es gibt gemeinsame Kinder, die eine Trennung oder das Hilfesuche erschweren.
Hinzu kommt die gesellschaftliche Verharmlosung von digitalen Übergriffen.

Wie stark Opfer von Cyber-Gewalt davon geprägt sind, wurde in den Interviews, die im Rahmen der Studie geführt wurden, klar. Vor allem anfangs wird Cyber-Gewalt nur schwer als solche erkannt. So waren einige Befragte und ihr soziales Umfeld am Beginn der kontrollierenden Cyber-Gewalt noch überzeugt, dass die ständige Frage „Wo bist du, was machst du?“ ein Ausdruck von Liebe sei.

Betroffene Frauen können das Beratungsangebot der österreichischen Gewaltschutzzentren nutzen, um den Kreislauf von Angst und Hilflosigkeit zu durchbrechen. Der Bundesverband der Gewaltschutzzentren ist unter 0800 700 217 erreichbar.

Unser Dank gilt der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) und dem Sicherheitsforschungs-Förderprogramm KIRAS des Bundesministeriums für Finanzen für die Bereitstellung der Mittel.

Alle Informationen zum Projekt finden sich hier abrufbar.

Weitere Informationen

Studie "(K)ein Raum"

Department Soziales

Soziales