Interview mit dem OS.Car-Racing-Team an der FH Campus Wien

Michael Sippl, Florian Kronberger und Victor Klamert studieren High Tech Manufacturing und haben im Juni 2012 das OS.Car-Racing-Team an der FH Campus Wien gegründet.

Was genau ist die Formula Student?

Viktor: Ein internationaler Konstruktionswettbewerb zwischen Studierenden unterschiedlichster Hochschulen. Ziel ist, einen einsitzigen Rennwagen innerhalb eines Jahres zu designen, konstruieren und zu bauen.

Flo: Bei der Konstruktion müssen wir zahlreiche Regeln einhalten. Der Rennwagen muss ausgezeichnete Fahreigenschaften bei geringen Fertigungskosten aufweisen und dabei noch kraftstoffsparend sein.

Michael: Der Wagen muss schnell sein, das allein reicht aber nicht um zu gewinnen. Bei der Bewertung fließen verschiedene Aspekte ein, neben der Gesamtkonstruktion des Autos werden auch unser Businessplan und unsere Vermarktungsstrategien beurteilt.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen, das OS.Car-Racing-Team zu gründen?

Flo: Die Idee stammt von Heimo Sandtner, Studiengangsleiter High Tech Manufacturing. Er hat uns drei gefragt, ob wir Interesse hätten, ein Racing-Team zu gründen. Wir waren sofort dabei, und für die ersten fünf Monate Einzelkämpfer. Dann haben wir uns Verstärkung gesucht und das OS.Car-Team aufgebaut.

Wenn ihr Pilot für ein Formel 1-Team sein könntet, für welches würdet ihr fahren?

Michael: Ich bin sehr motorsportbegeistert und würde am liebsten für Red Bull fahren.

Flo: Ich würde gerne für Lotus fahren oder arbeiten - weil Geld nicht alles ist.

Viktor: Ich wäre auch für Lotus. Die werden die nächsten Jahre ziemlich gut werden.

Michael: Das werden wir noch sehen!

Könnt ihr Studieninhalte in das Projekt einfließen lassen und umgekehrt?

Viktor: Wir haben das Konstruieren im Studium gelernt. Das Projekt ist Teil des neuen Curriculums des Bachelorstudiums High Tech Manufacturing.

Michael: Die Theorie wurde uns im Unterricht vermittelt, jetzt setzen wir das Gelernte praktisch um. Oft ist die Praxis aber komplett anders als die Theorie. Dann müssen wir improvisieren.

Mit welchen Besonderheiten wird der Rennwagen ausgestattet sein?

Flo: Wir haben einen besonders steifen Rahmen. Das Auto ist zwar schwerer, aber dafür sehr stabil. Das macht es sicherer. Wir sind das erste Mal dabei und wollen kein Risiko eingehen. Dafür ist die Aufhängung umso filigraner.

Wie wird das Racing Team finanziert?

Michael: Wir müssen alle Kosten offen legen, jede Schraube wird angeführt. Ein Teil der Kosten wird durch Sponsoring gedeckt, ein Teil wird von der FH getragen.

Wie unterstützt euch die FH Campus Wien bei dem Projekt?

Michael: Mit Know-how. Die Lehrenden stehen uns bei Fragen jederzeit zur Verfügung und helfen uns, wenn wir auf Probleme stoßen.

Viktor: Neben der finanziellen Hilfe unterstützt uns die FH vor allem mit der eigenen Werkstatt inklusive Ausstattung, die extra für uns eingerichtet wurde.

Welche Studiengänge sind bei der Konstruktion des Rennwagens beteiligt?

Viktor: Neben High Tech Manufacturing ist noch der Bachelorstudiengang Angewandte Elektronik involviert. Es wäre aber großartig, wenn noch weitere Studiengänge dazukommen würden.

Können Interessierte noch beim OS.Car-Racing-Team einsteigen?

Michael: Auf jeden Fall. Wer Interesse hat, ist herzlich eingeladen Mitglied des Racing-Teams zu werden.

Flo: Vorkenntnisse werden dazu keine benötigt. Ich habe zwar KFZ-Mechaniker gelernt, aber jede und jeder der möchte und zeitliche Ressourcen hat, kann bei uns mitmachen.

Viktor: Wir brauchen nicht nur Hilfe bei technischen, sondern auch bei organisatorischen Dingen. Wer nicht schrauben möchte, könnte sich beispielsweise um die Finanzen kümmern, einen Businessplan schreiben oder beim Marketing mithelfen. Wir finden für jeden etwas.

Warum empfehlt ihr Studierenden, bei der Formula Student mitzumachen?

Flo: Weil man so viel lernen kann. Man gewinnt so viel Wissen dazu.

Michael: Für die Zukunft ist es sicher auch von Vorteil, wenn man an einem Projekt wie dem OS.Car-Racing-Team teilgenommen hat. Solche Erfahrungen sind in der Praxis sehr gefragt.

Viktor: Außerdem können wir schon während des Studiums super Kontakte in die Industrie knüpfen.

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