15. Mai 2025
Mit Ende April haben 14 weitere Regionen in Österreich das MINT-Regionen Qualitätslabel erhalten. Die Förderung soll die Schwerpunkte Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik in den einzelnen Regionen stärken und mehr Frauen und Mädchen für MINT begeistern. Jetzt gehört auch Österreichs größte Fachhochschule im 10. Wiener Gemeindebezirk als Teil der MINT-Region Favoriten zu diesem Netzwerk.
Der Bezirk Favoriten gehört mit rund 220.000 Einwohner*innen zu den bevölkerungsreichsten Bezirken Wiens. Über 60 Schulstandorte, davon 14 MINT-Gütesiegel-Einrichtungen, sind ebenso ansässig wie österreichweit bekannte Technologieunternehmen. Der südliche Bezirk steht für eine dynamische Bevölkerungsentwicklung, sprachliche und kulturelle Diversität sowie seine Bedeutung als Bildungs- und Wirtschaftsstandort. Rund 45 Prozent der Bewohner*innen sind im Ausland geboren, gleichzeitig gelten 32 Prozent der Bevölkerung gering qualifiziert, was den Handlungsbedarf im Bildungsbereich verdeutlicht. „Diese Voraussetzungen bieten eine ideale Basis, um innovative Bildungsansätze zu entwickeln, die Chancengleichheit und gesellschaftliche Teilhabe fördern und den Bezirk als zukunftsweisenden Bildungsstandort voranbringen“, sagt Evelyn Süss-Stepancik, Vizerektorin für Lehre und Internationales an der FH Campus Wien.
Die FH Campus Wien gestaltet die MINT-Region Favoriten aktiv mit – insbesondere durch die engagierte Beteiligung der Departments Applied Life Sciences, Bauen und Gestalten sowie Technik. Die Departments setzen wesentliche inhaltliche Akzente: von biotechnologischen Innovationen und umweltbezogenen Lösungsansätzen über nachhaltiges Bauen und energieeffizientes Design bis hin zur Nutzung von erneuerbaren Energiequellen, Digitalisierung, IT-Sicherheit und der technischen Infrastruktur im Gesundheitswesen. Alle Beteiligten profitieren von praxisnahen Projekten, modern ausgestatteten Labors, enger Zusammenarbeit mit der Industrie und internationalen Netzwerken – darunter auch Schulen, die neue Zugänge zur MINT-Bildung erhalten, sowie Unternehmen, die frühzeitig mit zukünftigen Fachkräften in Kontakt treten. So wird MINT-Bildung auf hohem Niveau erlebbar und in die Region hinein wirksam. Darüber hinaus engagieren sich die Departments in Third Mission-Initiativen wie der Langen Nacht der Forschung, der KinderuniWien und den Campus Lectures – einer öffentlich zugänglichen Vortragsreihe. MINT-Karrieremessen sowie Kooperationen mit dem AMS und dem waff – Wiener Arbeitnehmerinnen Förderungsfonds – erleichtern Frauen den Einstieg in technische und naturwissenschaftliche Studienrichtungen. Die Initiative „Studieren probieren“ in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Hochschüler*innenschaft eröffnet zusätzlich praxisnahe Einblicke in den Studienalltag an Österreichs größter Fachhochschule.
Jetzt werden die Weichen gestellt, um einen nachhaltigen und inklusiven Bildungsraum zu gestalten, der lebenslanges Lernen fördert und generationenübergreifend neue Perspektiven eröffnet. Zentral dabei ist die Stärkung der Zusammenarbeit der Bildungs- und Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Vereine, um Bildungswege zu ermöglichen und Synergien bestmöglich zu nutzen. „Mit Begeisterung für MINT, einer gelebten Kooperationskultur und gemeinsamen Werten wollen wir die MINT-Bildung in Favoriten nachhaltig stärken und weiterentwickeln. Wir setzen uns für eine Bildungslandschaft ein, die neugierig macht, Talente fördert und die Zukunft aktiv mitgestaltet“, sagt Evelyn Süss-Stepancik.
Die MINT-Region Favoriten wird von der Pädagogischen Hochschule Wien koordiniert. Das Netzwerk umfasst Bildungseinrichtungen von der Volksschule bis zur Hochschule, Unternehmen wie die ÖBB und Phoenix Contact sowie Vereine wie das Haus der Mathematik und Science Pool. In enger Zusammenarbeit entwickeln und implementieren die Mitglieder des Netzwerks Projekte, die eine nachhaltige Verankerung von MINT-Themen in der Region gewährleisten.