EIN.BLICK

Fachtagung der Studiengänge Sozialmanagement in der Elementarpädagogik sowie Kinder- und Familienzentrierte Soziale Arbeit

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Mann steht vor einem Poster

Die Studiengänge Sozialmanagement in der Elementarpädagogik sowie Kinder- und Familienzentrierte Sozialen Arbeit organisieren jährlich die Fachtagung EIN.BLICK an der FH Campus Wien.

Fachtagung des Studiengangs Sozialmanagement in der Elementarpädagogik © FH Campus Wien/Schedl

Die Fachtagung richtet sich an interessierte Personen, Personen aus den vielfältigen elementarpädagogischen Berufsgruppen in Kindergärten und Trägereinrichtungen, Personen der Sozialen Arbeit, der Aus- und Weiterbildung sowie der Wissenschaft und Forschung.

Studiengangsleiterin Nina Hover-Reisner am Podium

Die Begrüßung übernimmt überlicherweise die Studiengangsleiterin Nina Hover-Reisner persönlich.

Eine Studierende steht vor ihrem Poster und erklärt es einer Teilnehmerin

Studierende und Absolvent*innen stellen bei Posterpräsentationen ihre Forschungsprojekte aus den Studiengängen vor und diskutieren diese kritisch mit den Tagungsgästen.

Frage aus dem Publikum: Person aus dem Publickum hält Mikrofon in der Hand

Interessierte, Studierende, Elementarpädagog*innen und Sozialarbeiter*innen haben die Möglichkeit, sich gemeinsamzum aktuellen Tagungsthema auszutauschen.

Publikum der Fachtagung des Studiengangs Sozialmanagement in der Elementarpädagogik

In vertiefenden Workshops wird das Tagungsthema näher behandelt.

Drei Frauen en einem Tisch unterhalten sich

Die Pausen werden nicht nur zur Stärkungen des leiblichen Wohls genutzt, sondern auch für Gespräche und Diskussionen.

Teilnehmerin erkundigt sich bei Tagung über den Studiengang Sozialmanagement in der Elementarpädagogik

In den Pausen gibt es außerdem die Möglichkeit, sich über die Studiengänge und deren Aktivitäten zu informieren.

Fachtagung 2025

Thema: Die Familie im Fokus. Perspektiven der Sozialen Arbeit und der Elementarpädagogik
Wann: Samstag, 14. Juni 2025, 9.30 bis 16.30 Uhr
Wo: FH Campus Wien, Favoritenstraße 226, Festsaal B.E.02 und andere Räumlichkeiten

Herzlich willkommen zur Fachtagung der Studiengänge Sozialmanagement Elementarpädagogik sowie Kinder- und Familienzentrierte Soziale Arbeit an der an der FH Campus Wien, die heuer dem Tagungsthema "Die Familie im Fokus. Perspektiven der Sozialen Arbeit und der Elementarpädagogik" gewidmet ist. 

Es freut uns ankündigen zu können, dass wir Prof. Dr. med. Holger Kirsch von der Evangelischen Hochschule Darmstadt für den Eröffnungsvortrag mit dem Titel „Epistemisches Vertrauen und Mentalisieren in der Arbeit mit Familien" gewinnen konnten.

Ausgehend von diesem Eröffnungsvortrag erfolgt eine Vertiefung zum Tagungsthema über Vorträge, die sowohl von Mitgliedern der Studiengangsteams als auch von externen Fachkräften der Sozialen Arbeit sowie der Elementarpädagogik angeboten werden: hierbei werden von Univ. Ass. Mag. Wolfgang Hagleitner, PHD sowie Univ. Ass. Guido Thaler, MA, PHD sowohl aktuelle Herausforderungen und Rahmenbedingungen sozialpädagogischer Fachkräfte in den Blick genommen, als auch von Mag.aBarbara Lehner, MA relevante Faktoren für eine gelingende Elternberatung in der Elementarpädagogik behandelt.

Der Nachmittag der Fachtagung ist vertiefenden Workshops der Vormittagsvorträge sowie Forschungsarbeiten von Absolvent*innen der Studiengänge gewidmet: neben abwechslungsreichen Workshops der Vortragsleitungen sowie der Studiengangsteams können Einblicke in die vielfältigen Bachelor- sowie Masterarbeitsthemen unserer Absolvent*innen genommen werden. Im Zuge eines Posterwalks werden theoretische sowie konzeptionelle Überlegungen bezüglich verschiedener Forschungsfragen unserer Studierenden im Bereich der Elementarpädagogik präsentiert und empirische Ergebnisse aus studentischen Forschungsprojekten vorgestellt und diskutiert.

Die Fachtagung richtet sich an alle Berufsgruppen der Sozialen Arbeit, der Sozialpädagogik sowie allen Personen aus den vielfältigen elementarpädagogischen Berufsgruppen in Kindergärten, Kindergruppen und Horten, den Trägereinrichtungen, der Aus- und Weiterbildung sowie der Wissenschaft und Forschung.

Programm

9.30 Uhr: Begrüßung und Organisatorisches, Festsaal B.E.02

9.45 Uhr: Eröffnungsvortrag, Prof. Dr. med. Holger Kirsch

Prof. Dr. med. Holger Kirsch, Evangelische Hochschule Darmstadt
Raum: Festsaal B.E.02

Bei der Untersuchung von Vermittlungsprozessen, wie frühe Kindheitsbelastungen spätere Verhaltensauffälligkeiten oder Psychopathologie bedingen können, gewinnt das Konzept „Epistemic disruption“ an Bedeutung. Ausgehend von familiären Interaktionen, elterlicher Mentalisierungsfähig-keit und markierter Affektspiegelung lernt das Kind in die familiäre Kommunikation zu vertrauen. Anhaltende und schwere Kindheitsbelastungen und die Erfahrung, nicht wahrgenommen zu werden, führen dann häufig zu Epistemischem Misstrauen, Rückzug und Verschlossenheit und einer Unterbrechung sozialer und kultureller Lernprozesse. „Wenn ich mich verstanden fühle, bin ich bereit von der Person zu lernen, die mich verstanden hat und von der ich annehme sie ist ein vertrauenswürdiger Kooperationspartner. Dies schließt das Lernen über mich selbst, aber auch Lernen über andere und die Welt mit ein“ (Fonagy et al 2022). Im Zuge des Vortrags werden Praxisbezüge des Konzeptes für die (Sozial)pädagogische Arbeit mit Familien vorgestellt.

 

11.00 Uhr: Kaffeepause

11.30 Uhr: Vorträge (V)

Sie können an einem der folgenden Vorträge teilnehmen :

Mag.a Barbara Lehner, MA
Raum: C.E.02

In der pädagogischen und der Sozialen Arbeit ist der Fokus der Fachkräfte beim Kind, ihren Entwicklungs- und Bildungsprozessen und der Sicherung ihrer Entwicklungsmöglichkeiten. Wesentlich, damit diese Prozesse mit dem Kind gelingen können, ist, dass diese auch gemeinsam mit den Eltern bzw. den Familien getragen werden. Fällt die Familie aus, indem der Blick auf das Kind verloren geht, ist es die Aufgabe der Institution, in der Zusammenarbeit mit den Eltern und Familien, diesen Blick auf das Kind wieder zu eröffnen. In welcher Weise diese Zusammenarbeit gestaltet werden kann, soll im Vortrag ausgeführt werden.

Univ. Ass. Mag. Wolfgang Hagleitner, PHD
Univ. Ass. Guido Thaler, MA, PHD
Raum: Festsaal B.E.02

Die Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) als aufsuchendes, präventives Arbeitsfeld der Kinder- und Jugendhilfe wurde in den vergangenen Jahrzehnten massiv ausgebaut. Die Vielfalt der Problemlagen der Adressat*innen der SPFH, zusammen mit dem spezifischen Fallwissen und der damit einhergehenden Verantwortung, stellen hohe Anforderungen an Fachkräfte als „zentrale Qualitäts-faktoren“ (Merchel 2016) für eine erfolgreiche Leistungserbringung. Angesichts des aktuellen Fach-kräftemangels (vgl. DÖJ 2023; Forum Erziehungshilfen 2024) und fehlenden Ausbildungsplätzen (OTS 2023; AK 2024), bei gleichzeitig steigendem Unterstützungsbedarf in den Familien als Folgen der Pandemie und der Teuerungskrise, wie sie in der gestiegenen Zahl an Gefährdungsabklärungen sichtbar werden (Statistik Austria 2022, 2023, 2024), gewinnen die Rekrutierung, die Entwicklung und der Halt der Fachkräfte an Bedeutung. Damit verbunden sind Fragen, wie sich die Arbeitszufriedenheit der Fachkräfte aktuell darstellt und welche strukturellen und prozessualen Merkmale förderlich oder hinderlich auf die Arbeitszufriedenheit wirken. Der Vortrag widmet sich diesen Themen auf Basis der Befragung von Fachkräften, im Rahmen eines Mixed-Method-Designs.

12.45 Uhr: Mittagspause

14.00 Uhr: Workshops (W), Vortragspanel (VoP) und Posterwalk

Sie können an einem der folgenden Progammpunkte teilnehmen:

Prof. Dr. med. Holger Kirsch, Evangelischen Hochschule Darmstadt
Raum: Festsaal B.E.02

Versteht man Vertrauenswürdigkeit und epistemisches Vertrauen als „Lernvoraussetzungen“, also Vorrausetzungen für sozialpädagogisches Handeln und Entwicklung, dann ergeben sich daraus Konsequenzen für die Gestaltung der Arbeitsbeziehungen mit Eltern und Familien. In Anlehnung an den Eröffnungsvortrag werden Praxisbezüge des Konzeptes des Epistemischen Vertrauens und Mentalisierens für die (Sozial)pädagogische Arbeit mit Familien anhand von Praxisbeispielen vertieft und diskutiert.

Mag.a Barbara Lehner, MA
Raum: C.2.01

Im Workshop wird vertiefend zum Vortrag mit Fallbeispielen gearbeitet, um für die Fachkräfte die Eltern und das Familiensystem des Kindes in den Blick zu bringen, um konkret über die Zusammenarbeit nachzudenken und so Perspektiven für das eigenen Handeln mitnehmen zu können.

Univ. Ass. Mag. Wolfgang Hagleitner, PHD
Raum: B.2.09

Das Modell einer kooperativen Prozessgestaltung (vgl. Hochuli-Freund & Stotz 2021) versteht sich als Antwort auf die begrenzte Standardisierbarkeit professionellen Handelns. Es geht vom Grundverständnis aus, dass im Kontext der SPFH zunächst eine Situation genau zu erfassen, anstehende Themen und Probleme zu verstehen und zu erklären sind und erst dann gemeinsam mit den Beteiligten eine Zielsetzung erarbeitet, Interventionen geplant, durchgeführt und evaluiert werden. Das idealtypische Modell ist methodenintegrativ, zirkulär angelegt und sieht vor, dass jeder Prozessschritt in Kooperation mit Klient*innen und anderen Professionellen zu gestalten ist.
Dieses Modell wurde im Rahmen einer Fragebogenerhebung unter Fachkräften der SPFH operationalisiert und mit Aspekten des Hilfeerfolgs (aus Perspektive der Fachkräfte) in Beziehung gesetzt. So wird sichtbar, dass ein Gelingen der einzelnen Prozessschritte beispielsweise in einem Zusammenhang mit dem Hilfeerfolg, dem Ressourcenaufbau und dem Autonomiegewinn der Familie und mit besseren Entwicklungsbedingungen der Kinder in Verbindung steht. Die Ergebnisse aus der Erhebung sollen im Rahmen des Workshops mit den Teilnehmer*innen diskutiert werden.

Univ. Ass. Guido Thaler, MA, PHD
Raum: A.1.01

Im Zuge des Erklärungsversuches einer erfolgreichen Arbeit innerhalb eines Hilfesystems aus Sicht von Fachkräften wurden unterschiedliche Barrieren benannt. Die Analyse dieser Barrieren ließ neben einer klaren Priorisierung auch eine Verortung der jeweiligen Widerstände zu, welche die Umsetzung der Hilfe untergraben können.
In diesem Workshop wird dieses Wissen der Fachkräfte zunächst in das Hilfesystem, bestehend aus Leistungsträger, Leistungserbringer und Leistungsempfänger, eingeordnet. Damit können klare Grenzlinien innerhalb der Hilfekonstellation zwischen den Akteur*innen herausgearbeitet werden und die Schnittstellen (v.a. zum Leistungsträger in Form der Kinder- und Jugendhilfe) in Hinblick auf ihre Funktionalität betrachtet werden. Ergänzt werden diese Abgrenzungen mit der Perspektive auf das Professionsverständnis der Fachkräfte und der Erklärung von kompensatorischen Faktoren innerhalb der Teams. Das Ziel dieses Workshops ist es, die Studierenden für die verschiedenen Rollen im derzeit vorliegenden Hilfesystem in Österreich zu sensibilisieren. Folglich können sie durch ein Ausloten der jeweiligen Handlungsmöglichkeiten der helfenden Instanzen mögliche Präferenzen für eine späteren Berufstätigkeit im Feld der SPFH setzten.

Dr.in Maria Fürstaller
Raum: B.1.01

Zu Mentalisieren bedeutet, dass wir Verhalten als Ausdruck und Folge unserer inneren Welt begreifen können. Die Fähigkeit zu Mentalisieren hilft uns also, eigenes Verhalten und das von Anderen unter Berücksichtigung mentaler Zustände – Wünsche, Gefühle, Gedanken, Überzeugungen oder Bedürfnisse – verstehen zu können. In Anlehnung an Schwarzer (2020) oder Hover-Reisner et al. (2018) und am Beispiel eines Forschungsprojekts wird im Workshop der Frage nachgegangen, inwiefern die Mentalisierungsfähigkeit für die Bildungsarbeit mit Kindern in elementarpädagogischen Einrichtungen eine Rolle spielen kann. Ziel ist es, ein vertieftes Verständnis für die Rolle von Mentalisierung in professionellen Beziehungen zu entwickeln und konkrete Impulse für die pädagogische Praxis abzuleiten.

Mag.a (Fh.) Andrea Jedinger MA
Robert Kampe, MA
Raum: C.Z.04

In der Sozialen Arbeit haben sich im Laufe der Jahre unterschiedliche Theorietraditionen herausgebildet, die jeweils ihren Anspruch auf Geltung erheben. In der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien sind zwei Strömungen von zentraler Bedeutung: der psychodynamische und der systemische Ansatz. August Aichhorn richtete seine pädagogische Arbeit mit „delinquenten“ und „verwahrlosten“ Jugendlichen an einem psychodynamischen Ansatz aus. Das Herstellen einer positiven Übertragungsbeziehung und das Verstehen unbewusster innerer Konflikte sah er als zentrale Schritte einer professionellen Hilfestellung. Der systemische Ansatz erklärt das Verhalten von Men-schen nicht isoliert aus deren inneren Eigenschaften heraus, sondern aus ihren Beziehungen und Interaktionen untereinander und zu ihrer Systemumwelt. Durch die Stärkung von Ressourcen und Kompetenzen werden Lösungswege eröffnet, die Veränderung im Verhalten und Handeln der Beteiligten ermöglichen.  Stellt man beide Theorien einander gegenüber, lassen sich wesentliche Unterschiede erkennen. Im Workshop sollen jedoch konkrete Überschneidungen herausgearbeitet werden. In Kleingruppen werden beide Ansätze anhand einer Fallvignette ausgearbeitet und anschließend in einer Plenumsdiskussion zusammengeführt.

Carina Dillinger, BA MA
Anna Zechner, MA
Diskutantin: Daniela Krassnig, BA MA
Raum: A.1.03

Was hat der Vater damit zu tun? (C. Dillinger)
Qualitative Untersuchungen des Einflusses der imaginären Vaterbilder von Vätern auf die Interaktions- und Beziehungsgestaltung mit ihren Kindern

Die Rolle des Vaters in der Gesellschaft hat sich über die letzten Jahre verändert. Gesellschaftlich wie auch innerhalb der wissenschaftlichen Perspektive hat der Vater in der Entwicklung des Kindes an erheblicher Relevanz gewonnen. Die einseitige Zuordnung von mütterlichen und väterlichen Aufgaben löst sich zunehmend auf (vgl. Metzger 2017: 113). Mit dem Blick auf wissenschaftliche Erkenntnisse kann die Relevanz des Vaters nun dezentriert belegt werden in physischer, psychischer und sozialer Hinsicht. Anhand von qualitativen Methoden blickt diese Masterarbeit auf die Einwirkung des väterlichen Imagos von Vätern auf die Interaktions- und Beziehungsgestaltung mit deren Kindern. Dabei wurde erkannt, dass die imaginären Vaterbilder der Väter innerhalb der Interaktion und Beziehung mit ihren Kindern vor allem gesellschaftlich (im Sinne einer ‚neuen Vaterschaft‘), mütterlich und unbewusst determiniert waren. Vor allem in Verbindung mit dem unbewussten Einfluss der Vaterimago auf die Interaktion und Beziehung mit dem Kind ist eine transgenerationale Weitergabe von Interaktions- und Beziehungsgestaltung anzunehmen. Erkennbar war dieser unbewusste Einfluss vor allem innerhalb der Art und Weise der Affektregulation der Väter. Die Masterthesis gibt einen Ausblick darauf, wie Fachkräfte in der Praxis mit den gewonnenen Erkenntnissen umgehen können.

Perspektivenwechsel statt Zuschreibung: „hard-to-reach“ Konzeptionen in der Kinder- und Familienzentrierten Sozialen Arbeit mit psychisch erkrankten Eltern (A. Zechner)

Diese Masterarbeit untersucht den Einfluss von „hard-to-reach“ Konzeptionen auf die Zusammen-arbeit von Fachkräften der Kinder- und Familienzentrierten Sozialen Arbeit mit Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil. Der Begriff wird kritisch betrachtet, da er einseitige Zuschreibungen begünstigt und Arbeitsbeziehungen beeinflussen kann. Die Arbeit beleuchtet mögliche Stigmatisierungen und deren Auswirkungen auf Familien und insbesondere Kinder. Im Fokus steht das Kindeswohl sowie Strategien zur Bewältigung familiärer Belastungen durch elterliche psychische Erkrankungen. Acht Expert*inneninterviews bilden die Basis der qualitativen Forschung. Zentrale Fragestellung ist, wie „hard-to-reach“ Konzeptionen die Denk- und Handlungsweisen von Fachkräften beeinflussen. Die Ergebnisse zeigen eine kritische Reflexion bestehender Konzepte durch die Fachkräfte, machen jedoch auch strukturelle Herausforderungen deutlich. Notwendig sind eine interdisziplinäre Zusammenarbeit, gezielte Psychoedukation und nachhaltige Unterstützung der Kinder. Die Arbeit plädiert für eine differenzierte Sicht auf „hard-to-reach“ und liefert praxisnahe Impulse zur Weiterentwicklung sozialarbeiterischer Ansätze im Sinne von „how-to-reach“.

Doris Furrer-Schuchnigg, BA
Christina Pöschl, BA
Monika Schöndorfer, BA
Diskutant*in: Robert Müller, MA
Raum: A.1.05

„und dann is’ es für mi a Reflexion“ (D. Furrer-Schuchnigg)
Eine Rekonstruktion kollektiver Haltungen elementarpädagogischer Fachkräfte zur Reflexion pro-fessionellen Handelns
Steigende gesellschaftliche Anforderungen an frühkindliche Bildung rücken die Qualität professionellen Handelns und damit einhergehend Handlungskompetenzen von pädagogischen Fachkräften zunehmend in den Fokus von Bildungspolitik und Bildungsforschung. Eine reflexive forschende Haltung wird hierbei als Schlüsselkompetenz professionellen Handelns angesehen. Vor diesem Hintergrund untersucht die vorliegende Arbeit die Haltung elementarpädagogischer Fachkräfte zur Reflexion des professionellen Handelns. In der Analyse einer Gruppendiskussion lässt sich unter anderem Reflexion als etwas ‚Bedeutendes‘ rekonstruieren, allerdings scheint die Implementierung derselben in den professionellen Habitus als herausfordernd. Dahingehend kann die Bedeutung der Strukturqualität sowie deren Einfluss auf Orientierungs- und Prozessqualität deutlich erkannt werden. Diesbezüglich werden Überlegungen angestellt, die den Blick auf das gesamte System der FBBE (Frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung) richten, um Qualität zu entwickeln und sicherzustellen.

„Dann macht das Klick da oben und sie öffnen sich“ Elementarpädagog*innen als „gutes Objekt“ im Elterngespräch. Eine Untersuchung zu den Schlüsselaspekten gelingender Elterngespräche (C. Pöschl)
Elterngespräche sind ein zentraler Bestandteil der Erziehungs- und Bildungspartner*innenschaft in elementarpädagogischen Einrichtungen. Um Kindern förderliche Beziehungs-, Entwicklungs- und Erfahrungsräume zu eröffnen, ist eine gelingende Zusammenarbeit mit Eltern essenziell. Positive Übertragungsbeziehungen unterstützen Eltern dabei, Elementarpädagog*innen als wohlwollendes, vertrauenswürdiges „gutes Objekt“ zu erleben – eine wichtige Voraussetzung für gelingende Kooperation. Auf Basis der psychoanalytischen Theorie des dynamischen Unbewussten sowie der Kon-zepte von Übertragung und Gegenübertragung untersucht diese qualitativempirische Arbeit, wel-che Rolle positive Übertragungsbeziehungen in Elterngesprächen spielen und wie sie die Zusammenarbeit beeinflussen. Ziel ist es, daraus Impulse für Aus-, Fort- und Weiterbildungen abzuleiten, um durch ein tragfähiges elementarpädagogisches Arbeitsbündnis mit Eltern die Entwicklungschancen von Kindern nachhaltig zu stärken.

Vorlesen im Fokus – Interaktionsqualität im Kindergarten (M. Schöndorfer)
Vorlesen im Kindergarten fördert frühe Literacy, Sprachentwicklung und Bildungschancen. Studien zeigen, dass besonders interaktive Vorlesesituationen, in denen Nähe und Geborgenheit entstehen, positive Effekte auf Kinder haben. Die Bachelorarbeit untersucht mithilfe videoethnographischer Methoden, wie Fachkräfte durch sprachliche und nonverbale Interaktion mit Kindern beim Vorlesen Bildungsprozesse unterstützen. Im Fokus steht die Qualität der Interaktion und deren Einfluss auf das kindliche Involvement. Ergebnisse zeigen, dass räumliche Bedingungen, Gruppengröße, Nähe und Mehrsprachigkeit die Interaktion beeinflussen. Fachkräfte nutzen das Medium Buch gezielt, um Beziehung und Lernen miteinander zu verbinden.

 

 

Mag.a Dr.in Katharina Rösler
Raum: Festsaal B.E.03

Von der Forschungsidee zur Abschlussarbeit
Wie entsteht eine wissenschaftliche Abschlussarbeit in einem Bachelorstudiengang? Welche Aufgaben und Textsorten begleiten die Studierenden auf ihrem Weg zum Bachelorabschluss?
In diesem geführten Posterwalk haben Sie erstmals die Gelegenheit, einen Blick in die semester-übergreifenden Forschungsprozesse und die akademische Textproduktion von Studierenden zu werfen. Die ausgestellten Poster repräsentieren sowohl die vielfältigen Inhalte von Bachelorarbeiten in der Elementarpädagogik als auch sind sie ein wichtiger Zwischenschritt im Schreibprozess auf dem Weg zu einem fertigen Text. Schnuppern Sie auf diesem Weg ins wissenschaftliche Arbeiten hinein und lassen Sie sich von den Präsentationen unserer Studierenden inspirieren!

15.30 Uhr: Zusammenschau und Tagungsabschluss, Festsaal B.E.02

Koopertionspartner*innen

Die Lister unserer Kooperationspartner*innen, die bei der Tagung mit einem Infotisch vertreten sein werden:

  • APP - Arbeitsgemeinschaft für Psychoanalytische Pädagogik
  • Casa Kinder
  • Die Möwe
  • EduCare
  • Familien- und Jugendgerichtshilfe
  • Frühe Hilfen Wien
  • Kindercompany
  • Kindsknöpfe Kindergarten
  • Kinderschutzzentrum Wien
  • KIWI – Kinder in Wien
  • Migrant - Beratungsstelle für Migranten und Migrantinnen
  • Pro Juventute
  • ProSoz
  • Verein Weißer Flügel
  • Verein Wiener Frauenhäuser
  • Weißer Flügel
  • Wiener Kinderfreunde
  • [um]bruch:stelle

Teilnahme und Anmeldung

Die Teilnahme ist kostenfrei, bitte melden Sie sich hier an.

Sollten Sie für Ihre Teilnahme etwas Bestimmtes benötigen, z. B. Gebärdensprach-Dolmetscher*in, schreiben Sie Ihre Anforderung bitte direkt in Ihre Anmeldung hinein.

Wir fertigen bei dieser Veranstaltung Fotos und Videos an. Die Aufnahmen werden zur Darstellung unserer Aktivitäten auch in Social-Media-Kanälen sowie in Printmedien veröffentlicht.

Teilnahmebestätigung

Bitte erkundigen Sie sich bei Ihrem Träger, ob die Tagung zum Fortbildungskontingent gezählt wird. Bitte geben Sie im Rahmen der Anmeldung bekannt, ob Sie eine Teilnahmebestätigung erhalten wollen.

Kontakt

Nina Šmon, BA

Raum: B.2.28
Favoritenstraße 226
1100 Wien
+43 1 606 68 77-3230
+43 1 606 68 77-3239
smep@fh-campuswien.ac.at

Studiengänge

Bachelor Professional

Elementarpädagogik

berufsbegleitend und dual

Bachelor (auslaufend)

Sozialmanagement in der Elementarpädagogik

berufsbegleitend

Master

Kinder- und Familienzentrierte Soziale Arbeit

berufsbegleitend