12. September 2024
Das Research Committee on Sociology of Law der International Sociological Association zeichnete Julia Dahlvik mit dem Podgórecki-Preis aus. Damit werden ihre herausragenden Beiträge im Bereich der Rechtssoziologie, zum Verständnis von Migration und Asyl sowie der öffentlichen Verwaltung gewürdigt.
Das internationale Research Committee on Sociology of Law (RCSL) verleiht jährlich den Podgórecki-Preis und ehrt damit außergewöhnliche Leistungen im Themenfeld Recht und Gesellschaft. In diesem Jahr geht der Preis an Julia Dahlvik, Wissenschaftlerin im Forschungszentrum Verwaltungswissenschaften und Lehrende im Bachelor- und Masterstudium Public Management an der FH Campus Wien.
Die Jury überzeugte ihre internationale wissenschaftliche Karriere, ihr beeindruckender Lebenslauf, die thematische Breite ihrer Arbeiten sowie die Tiefe ihrer theoretischen Ansätze. Besonders lobte die Expert*innen-Jury den methodischen Hintergrund, die Kombination verschiedener qualitativer Methoden sowie den vielfältigen theoretischen Rahmen ihrer 2018 erschienenen Monografie „Inside Asylum Bureaucracy“, in der sie das Asylverfahren in Österreich aus rechtssoziologischer Perspektive untersucht. Darüber hinaus hoben die Fachkolleg*innen der Jury nicht nur ihre zahlreichen Veröffentlichungen – darunter sechs als Allein- oder Erstautorin – hervor, sondern auch ihre engagierte Rolle in der rechtssoziologischen Wissenschaftscommunity.
„Mit dem Podgórecki-Preis wird Julia Dahlviks kontinuierliches Engagement für die Weiterentwicklung der rechtssoziologischen Forschung erneut auf internationaler Ebene gewürdigt. Ich gratuliere herzlich zu dieser Auszeichnung“, so Elisabeth Haslinger-Baumann, Vizerektorin für Forschung und Entwicklung an der FH Campus Wien.
Julia Dahlvik studierte Soziologie und Translationswissenschaft an der Universität Wien, wo sie 2014 in Soziologie promovierte. Seit 2017 ist sie hauptberuflich Forscherin am Forschungszentrum Verwaltungswissenschaften sowie Lehrende in den Public Management-Studiengängen an der FH Campus Wien. Seit 2011 lehrt sie an der Universität Wien, zudem hatte Dahlvik Lehraufträge an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck und an der Universität Graz inne. Forschungsaufenthalte führten sie an die Universität Amsterdam und die Stanford University in Kalifornien. Ihre Dissertation über das österreichische Asyl-Verwaltungsverfahren wurde mit dem Dissertationspreis für Migrationsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (2012) und dem Dissertationspreis der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie (2015) ausgezeichnet. Momentan arbeitet sie an ihrem Habilitationsprojekt „Digitalisierte öffentliche Dienste und die Rolle von Ombudsinstitutionen im Zugang zum Recht“. Dafür erhielt sie das Elise-Richter-Stipendium des FWF, das zukunftsweisende und innovative Forschungen von Frauen unterstützt.