21. Oktober 2020

Wie wir die Zukunft unserer Kinder gefährden

 

So lautete der Titel des Volkshilfe Symposiums zu Kinderarmut und Bildung, das am Montag, dem 12.10.2020 online stattfand. Auch die FH Campus Wien war bei der Podiumsdiskussion mit Johanna Coulin-Kuglitsch, Lehre und Forschung Bachelorstudium Soziale Arbeit, vertreten.

Podiumsdiskussion des Volkshilfe Symposiums zu Kinderarmut

v.l.n.r.: Ani Gülgün-Mayr (Moderation), Heidi Schrodt (Vorsitzende der Initiative Bildung Grenzenlos), Johanna Coulin-Kuglitsch (Lehrende und Forschende an der FH Campus Wien), Gebhart Ottacher (Geschäftsführer Teach for Austria), Caroline Pavitsits (Vorsitzende Bundesjugendvertretung), Erich Fenninger (Geschäftsführer Volkshilfe Österreich)

Kinderarmut ist in einem reichen Land wie Österreich kaum sichtbar und ein Tabuthema. Wobei mittlerweile jedes 5. Kind davon betroffen ist – in konkreten Zahlen also über 300.000 Kinder und Jugendliche. Es lässt sich ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen Armut und Bildungszugang herstellen: Österreich ist eines jener Länder, in dem die familiäre Herkunft wesentliche Auswirkung auf eine gelingende Zukunft hat. Man spricht hier von „vererbten“ Zukunftschancen für Kinder.

Beim Symposium der Volkshilfe wurde diese Problematik aus unterschiedlichen Perspektiven diskutiert: Beispielsweise beleuchtete Barbara Rothmüller, Bildungssoziologin, den soziologischen Blickwinkel während Melissa Erkurt, Journalistin und Lehrerin, von ihren Erfahrungen in der Schule erzählte. Hier zeigte sich auch die besondere Chancenungleichheit für Kinder und Jugendliche, die nicht aus der österreichischen Mehrheitsgesellschaft stammen.

Mit einer abschließenden einstündigen Podiumsdiskussion wurde aufgezeigt, welche notwendigen Angebote und Entwicklungen für mehr Chancengleichheit im Bildungssystem sorgen könnten. Johanna Coulin-Kuglitsch, Lehrende und Forschende an der FH Campus Wien, vertrat unter anderem folgenden Standpunkt: Fachlich fundierte Schulsozialarbeit – direkt an den Schulstandorten mittels Angeboten an Klassen oder Gruppen – könnte ein positives Klassen- und Schulklima fördern sowie einzelnen Kindern und Jugendlichen und deren Familien in prekären Situationen Hilfeangebote machen. Das würde unmittelbar entlasten und darüber hinaus, Möglichkeiten für längerfristige Entwicklungen aufzeigen.

Insgesamt folgten der Veranstaltung rund 400 angemeldete Personen via Livestream.

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