29. Juni 2020

Ein Holzhaus auf Diät

 

Das Kompetenzzentrum für Bauen und Gestalten verhilft dem Tiny House von Liberty.Home zu weniger Gewicht und optimiertem Fertigungsgrad.

Innenbereich vom LibertydotHome Tiny House mit Küchenzeile in Grau und einem Bett vor einem großen Fenster

 

Das Forschungsziel Gewichtsverlust – würde man im ersten Moment nicht unbedingt dem Kompetenzzentrum Bauen und Gestalten zuordnen. Abspecken und damit Gewichtseinsparung war aber tatsächlich Zielvorgabe im Forschungsvorhaben für das Holzhaus Tiny House von Liberty.Home. Mit der Idee wandten sich Liberty.Home-Gründer Markus Hörmanseder und Philipp Hüttl, beide Absolventen vom Bachelorstudium Bauingenieurwesen – Baumanagement, an die Expert*innen der FH Campus Wien.

Tiny Houses groß im Einsatz

Ein Holzhaus mit ca. 10 m², so klein und doch dank ausgeklügeltem Raumkonzept voll ausgestattet – die Tiny Houses entwickelten die beiden Bauingenieure schon während ihrer Studienzeit an der FH Campus Wien. Der soziale Gedanke dahinter: Tiny Houses sollen Menschen, die ihr zu Hause verloren haben, ein neues geben.

Um das Konzept bekannt zu machen, bieten die Beiden die Kleinsthäuser zur Miete für Festivals, Sport- und Großveranstaltungen an. Auf Skipisten, bei Musikfestivals, bei Sportevents am Red Bull-Ring in Spielberg usw. waren die Häuschen schon sehr erfolgreich im Einsatz. Als Künstler*innengarderobe, Hotelzimmer oder auch für temporäre Infrastruktur sind die Holzhäuser ideal geeignet. Künftig sollen noch mehr Tiny Houses fixer Bestanteil bei Events sein. Einziger Makel: Ca. 3.800 kg Eigengewicht fordern bei Transport und Handling vor Ort bei Auf- und Abbau ganz schön, so die Conclusio von Liberty.Home nach den ersten Einsätzen. Unter der Leitung von Martin Aichholzer, Masterstudiengangsleiter Architektur – Green Building, gelang das Abspecken im Rahmen des mit einem Innovationsscheck der FFG geförderten Forschungsprojekts.

1,3 Tonnen weniger Gewicht

Um ein Drittel weniger schwer, das ist ein Gewichtsverlust, der sich sehen lassen kann, und der einher ging mit funktionaler, konstruktiv technischer als auch architektonisch gestalterischer Überarbeitung. Dabei blieb eines unverändert: die hohe Qualität des Tiny Houses und zwar in bauphysikalischer, ökologisch nachhaltiger und ästhetischer Hinsicht. Außen hübsch wie eh und je, innen ein noch ausgetüftelteres Raumkonzept, höchstmöglicher Vorfertigungsgrad und industrieller Standard, was auch den Herstellungskosten zu Gute kommt.

In Zusammenarbeit und Abstimmung mit Liberty.Home und dem ausführenden Holzbauunternehmen gelang ein perfekter Relaunch. Die temporären Kleinstwohneinheiten bieten vollständiges Wohnangebot in Hotelzimmer-Qualität für bis zu 4 Personen mit ausreichend Stauraum und durchdachter Raumaufteilung. Der Prototyp ist nun fertig, ein breiter Roll-out der Miet-Tiny Houses folgt in Kürze.
 

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