Interview mit Irene Woeginger

Radiologische Diagnostik, Strahlentherapie und Nuklearmedizin – die Schwerpunkte des Bachelorstudiums Radiologietechnologie sind so vielfältig wie die Berufsmöglichkeiten, die Absolvent*innen offen stehen. Im Interview klärt Studiengangsleiterin Irene Woeginger die wichtigsten Fragen zum Studium und erzählt, was den Beruf Radiologietechnolog*in so spannend macht.

Womit befassen sich Radiologietechnologinnen und -technologen?

Die Radiologietechnologie ist ein medizinisches Analyseverfahren. Man verwendet für die Darstellung des Körpers bildgebende Techniken mit ionisierender und nicht ionisierender Strahlung. Ionisierende Strahlung ist Teilchen- oder elektromagnetische Strahlung, die bei Röntgenverfahren und zur Krebsbehandlung verwendet wird. Nicht ionisierende Strahlung sind elektromagnetische Wellen, die bei Verfahren wie der Magnetresonanztomografie Schnittbilder des Körpers erzeugen können.

Wo liegen die Schwerpunkte des Studiums?

Das Studium hat folgende Schwerpunkte: Die diagnostische Radiologie inklusive Ultraschall, Computertomographie und Magnetresonanztomographie, Nuklearmedizin sowie Strahlentherapie. Abhängig vom Krankheitsbild werden zum Beispiel mit Röntgenstrahlen Aufnahmen der Lunge, des Bauchraums, der Knochen oder des Magen-Darm-Trakts und der ableitenden Harnwege erstellt.

Welche Interessen sollte man haben, damit das Studium Radiologietechnologie zu einem passt?

Besonders wichtig ist es, sich für den Menschen zu interessieren, das Innere des Menschen erkunden zu wollen und neugierig zu sein, wie Krankheiten entstehen und mit welchen Verfahren sie diagnostiziert werden. Genau da kommt die Technik ins Spiel. Das Arbeitsfeld gliedert sich in einen medizinischen und physikalisch-technischen Bereich. Dafür sind Mathematik- und Physikkenntnisse auf Maturaniveau erforderlich.

Was macht den Beruf eine*r Radiologietechnolog*in so spannend?

Das Spannende ist mit Sicherheit die Mischung von Medizin und Technik. Die macht den Beruf auch so abwechslungsreich. Besonders ist auch, dass man als Radiologietechnolog*in Teil des Gesundheitssystems ist und für die Gesundung, Diagnosestellung und Prävention von Menschen sorgt. Damit übernimmt man Verantwortung.

Welche Berufsfelder stehen einem nach dem Studium Radiologietechnologie offen?

Viele denken, dass Absolvent*innen des Studiengangs Radiologietechnologie nur in Krankenhäusern oder Röntgeninstituten arbeiten. Es stehen ihnen aber noch viel mehr Tätigkeitsfelder offen, beispielsweise im Bereich der Industrie oder in medizintechnischen Unternehmen. Vom Strahlenschutz zur Entwicklung neuer Geräte und deren Qualitätssicherung ist bis hin zur Forschung alles möglich. Unsere Studierenden können sich auch für die Veterinärmedizin entscheiden, da dabei die gleichen bildgebenden Verfahren wie in der Humanmedizin eingesetzt werden.

Welche persönlichen Eigenschaften sollen Interessierte mit dem Berufswunsch mitbringen?

Als Radiologietechnolog*in ist vor allem Empathie wichtig. Man arbeitet mit Menschen, deshalb muss man einfühlsam und kontaktfreudig sein. Dazu kommt räumliches Vorstellungsvermögen und technisches Verständnis. Nicht in dem Ausmaß, dass Geräte zerlegt und wieder aufgebaut werden müssen, sondern insofern, dass das Interesse gegeben ist, mit Geräten zu arbeiten.

Wie steht es um die Gefahr, während des Berufslebens verstrahlt zu werden?

Mit Strahlung darf prinzipiell nicht leichtfertig umgegangen werden. Deshalb gibt es gesetzliche Vorschriften, die eingehalten werden müssen. Die Studierenden lernen während des Studiums, wie sie sich im Strahlenbereich zu verhalten haben. Die obersten Prinzipien: Abstand halten und den erforderlichen Strahlenschutz anwenden. Wenn man die Richtlinien befolgt, die unter anderem von der EU vorgegeben werden, hat man auch nach 40 Jahren im Beruf nichts zu befürchten.

Sind Radiologietechnolg*innen derzeit am Arbeitsmarkt gefragt? Wie wird sich die Nachfrage in Zukunft entwickeln?

Unsere Absolvent*innen sind am Arbeitsmarkt in Österreich und im deutschsprachigen Raum überaus gefragt. An der FH Campus Wien wurde die Studienplatzzahl für das Bachelorstudium erhöht. Es startet jedes Semester ein neuer Jahrgang.

Mit welchem Einstiegsgehalt kann man als Absolvent*in rechnen?

Als Bachelorabsolvent*in liegt das durchschnittliche Grundgehalt bei ca. € 2.100,- bis € 2.300,- brutto. Dazu kommen noch Zulagen für Nacht- oder Wochenenddienste, die sich durch die Arbeit in Krankenhäusern ergeben.

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