4. Juni 2025

Pflegesymposium – Impulse für eine zukunftsorientierte Primärversorgung

 

Die Rolle der Gesundheits- und Krankenpflege in der Primärversorgung stand im Mittelpunkt des vom Department Angewandte Pflegewissenschaft und der Plattform Primärversorgung veranstalteten Pflegesymposium Primary Health Care Nursing.

Was braucht es, damit die Pflege in der Primärversorgung in Österreich voll Fuß fassen kann? Diese Frage fokussierte das Pflegesymposium, organisiert vom Department Angewandte Pflegewissenschaft der FH Campus Wien in Kooperation mit der Plattform Primärversorgung der Gesundheit Österreich GmbH, in Vorträgen und einer Podiumsdiskussion. Das Thema bewegt und ist in Bewegung, wie die Veranstaltung zeigte, die Cornelia Feichtinger moderierte.

Spannendes Berufsfeld für Pflegepersonen

Seit 10 Jahren gibt es Primärversorgungseinheiten in Österreich, mittlerweile sind es nahezu 100. Sarah Burgmann von der Plattform Primärversorgung der Gesundheit Österreich GmbH zeigte aktuelle Entwicklungen auf, wie die Supportangebote für Pflegepersonen, welche die Plattform Primärversorgung für diesen spannenden Karrierepfad bietet. In der Primärversorgung arbeiten Allgemeinmediziner*innen und/oder Fachärzt*innen, diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegepersonen, Ordinationsassistenz und Angehörige weiterer Gesundheits- und Sozialberufe in einem Team zusammen. Für Angehörige der Gesundheits- und Krankenpflegeberufe ergeben sich Chancen für Weiterentwicklung, für aktive Mitgestaltung und, nach Aneignung neuer Kompetenzen, für Erweiterung von Verantwortungen.

Weiter Wirkungsgrad

Tabatha Kurucz vom Primärversorgungszentrum Margareten – medloft betonte die großen Gestaltungsmöglichkeiten, die aus der Multiprofessionalität resultiert. So werde eine ganzheitliche Versorgung und Betreuung der Patient*innen und Gewährleistung von Versorgungkontinuität ermöglicht. Angehörige der Gesundheits- und Krankenpflegeberufe tragen zur Erweiterung des Angebotsspektrum und zu einem niederschwelligeren Zugang zur Gesundheitsversorgung bei.

Wie Primärversorgung in Slowenien gelebt wird, untermauerte Primary Health Care Nursing-Expert Metka Žitnik mit sehr konkreten Fallbeispielen. Die Rolle der AngehörigeN der Gesundheits- und Krankenpflegeberufe habe sich in den letzten Jahren weiterentwickelt. Es wurden neue Kompetenzen erworben, und diese Berufsgruppen arbeiten zunehmend selbstständig, präventiv, beratend und teilweise auch kurativ.

Dana Öhlknecht von der PVE Tullnerfeld brachte die Perspektive einer DGKP ein, die im PVE-Management tätig ist. Sie überblickt und steuert alle Prozesse und Abläufe innerhalb der Primärversorgungseinrichtung.

Kompetenzerweiterung für personzentrierte Versorgung

Bildung und Professionalisierung als Bausteine für aktive Mitgestaltung fokussierte Marius Contor. Der zweisemestrige berufsbegleitende akademische Hochschullehrgang Primary Health Care Nursing stärkt gezielt zentrale Zukunftskompetenzen, etwa für di kontinuierliche Betreuung und Versorgung chronisch kranker Menschen, die Förderung der Gesundheitskompetenz, die Beratung und Gesundheitsedukation, die Koordination komplexer Versorgungsprozesse und digitale Pflege, genauso wie für die fachgerechte ambulante Wundversorgung.

Hans Peter Köllner brachte in seinem Vortrag die pflegewissenschaftliche Perspektive zur Bedeutung von personzentrierter Versorgung ein.

In der abschließenden Podiumsdiskussion mit großer Beteiligung der Symposiumsteilnehmenden war insbesondere die Sichtbarkeit der Pflege Angehörigen der Gesundheits- und Krankenpflegeberufe in der multiprofessionellen Primärversorgung ein heiß diskutiertes Thema.

 

Zentrum für Angewandte Pflegeforschung
Angewandte Pflegewissenschaft
Networking