24. Februar 2020

Studierende pitchen interdisziplinäre Projekte

 

Wenn Türglocke oder Rauchentwöhnung smart wird: Interdisziplinäre Projekte aus Gesundheit und Technik sollen im Alltag und in der Therapie unterstützen.

Gruppe von Studierenden steht im Lehrsaal


Im Masterstudium Health Assisting Engineering treffen Studierende mit Know-how aus dem Gesundheitsbereich und der Technik aufeinander. Im zweiten und dritten Semester erarbeiten sie im Modul „Interdisziplinäres Projekt“ potentielle Produkte aus ineinandergreifenden Themenfeldern. Ziel ist es, die Selbstständigkeit und Lebensqualität von Menschen durch technische Unterstützung zu erhalten oder zu verbessern.

Therapie trifft Technik

Während des letzten Jahres entwickelten die Studierenden anhand einer Projektidee erste funktionsfähige Prototypen. In Teams erhoben sie den Bedarf aus gesundheitlicher Sicht und bewerteten die Möglichkeiten der technischen Umsetzung. Die Prototypen ihrer Projekte präsentierten sie vor einer Fachjury. Studierende der FHWien der WKW erstellen infolge Marktanalysen und Businesspläne.

Spielerisch im Gleichgewicht

Therapien können langwierig oder ermüdend sein, insbesondere Menschen mit neurologischen Erkrankungen müssen oftmals einen langen Weg der Rehabilitation beschreiten. Das B²-BalanceBoard ist ein interaktives Therapiemittel zur Förderung und zum Erhalt von kognitiven und physischen Fähigkeiten. Eine spielerische Benutzeroberfläche, visuelles Feedback oder ein Zweispieler*innenmodus sollen neben der Bewegungskoordination, die Motivation der Patient*innen und den Therapieerfolg positiv unterstützen.

Besuch auf Knopfdruck

„Der Portier“ unterstützt ältere mobilitätseingeschränkte Personen im häuslichen Umfeld dabei, stressfrei Besuch zu empfangen. Die smarte Türglocke besteht aus einer Basisstation an der Eingangstür, sowie einem mobilen Gegenstück, den die Bewohner*innen mit sich führen können. Durch einen simplen Knopfdruck am Mobilteil wird der Person an der Eingangstüre über einen Lautsprecher signalisiert, dass das Läuten gehört wurde und ein Warten erwünscht ist. Dadurch gewinnen die Bewohner*innen Zeit, zur Türe zu gelangen, wodurch Stress und in weiterer Folge ein möglicher Sturz vermieden werden können.

Tracken statt rauchen

„SmokeTrEX“ ist ein Tool zum Tracken der eigenen Rauchgewohnheiten. Dieses stellt den Zigarettenkonsum über einen bestimmten Zeitraum dar z.B. das Konsumverhalten über einen Tag, eine Woche oder mehrere Monate hinweg. Das soll Bewusstsein über den tatsächlichen Konsum sowie das eigene Verhalten schaffen und somit bei der Entwöhnung unterstützen. Die Software bietet auch die Möglichkeit, die finanziellen Ersparnisse durch weniger gerauchte Zigaretten bei Reduktion im Konsum darzustellen, um einen zusätzlichen motivationalen Faktor zu geben.

Schritt für Schritt

Das „mfs“ - Motion Feedback System dient zur Bewegungsanalyse und Unterstützung in der Physio- und Ergotherapie. Es zeichnet mithilfe von Sensoren am Körper Bewegungen auf, so dass für die Therapeut*innen in kurzer Zeit eine valide und objektive Messung von Bewegungen dokumentiert und verlaufend dargestellt wird. Alle Komponenten des „mfs“ wurden so konzipiert, dass eine Weiterentwicklung des Systems in Richtung der Telerehabilitation oder Bewegungsmusteranalyse denkbar ist.

Zusammenarbeit mit FHWien der WKW: Marktanalyse und Businesspläne

Projektideen, Businesspläne und die entwickelten Prototypen präsentierten die Studierenden in 5-minütigen Pitches. Die Marktchancen wurden von einer überwiegend extern besetzten Jury bewertet:

  • Manfred Schieber, Studiengangsleiter „Management & Entrepreneurship” an der FHWien der WKW
  • Nathalie Auborg, Grafikerin und Expertin für Corporate Design
  • Alexandra Federer, Lehrende an der FHWien der WKW zu den Themen Marketing und Business Development
  • Franz Werner, Studiengangsleiter Health Assisting Engineering

Die Präsentation war gleichzeitig Teil der Kooperation mit der FHWien der WKW. Studierende aus „Management & Entrepreneurship“ werden im Wintersemester 2020/21 ausgewählte Projektideen weiterverfolgen: Sie analysieren die Marktchancen im Detail und entwickeln Businesspläne, die in weiterer Folge den Ideengeber*innen zur Verfügung stehen. Die Rechte bleiben bei den Studierenden aus Health Assisting Engineering. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass manche Studierenden ihre Idee tatsächlich weiterverfolgen und ein Start-up gründen wie zum Beispiel Ines Nechi mit ihrem Startup HelpSole. Wir bleiben also gespannt dran!

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