30. November 2016

Interkulturalität und Soziale Arbeit

 

Social Justice, Antidiskriminierung, Superdiversity. Die Fragen nach sozial gerechter Praxis, nach bereits vorhandenen Strategien und Formen diskutierten mehr als 100 Teilnehmende bei der NIC-Fachtagung an der FH Campus Wien.

NIC-Tagung

 

Leah Czollek, Leiterin des Instituts Social Justice und Diversity in Berlin, referierte im Rahmen der NIC (Networking Inter Cultures-Fachtagung des Netzwerk für interkulturelle Bildung Österreich) am 14. und 15. November 2016 über die Bedeutung von Social Justice. Im Sinne dieser Anerkennungs- und Verteilungsgerechtigkeit sollten Menschen ungeachtet ihres Alters, ihrer Hautfarbe, ihres Geschlechts, ihrer sozialen und kulturellen Herkunft, ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer körperlichen oder geistigen Verfasstheit den gleichen Zugang zu allen gesellschaftlichen Ressourcen haben. Damit seien Institutionen Sozialer Arbeit verstärkt zur Zusammenarbeit gefordert, um gemeinsame Handlungen in Richtung Verteilungsgerechtigkeit zu setzen.

Interviews mit Langzeit-AsylwerberInnen

Bei der Veranstaltung präsentierten Studierende des Bachelorstudiengangs Soziale Arbeit ihre Forschungsarbeiten zum Thema „Antidiskriminierung in der Sozialen Arbeit“. Sie führten Interviews mit Langzeit-AsylwerberInnen und MigrantInnen, die in der Wohnsiedlung „Macondo“ am Wiener Stadtrand leben und untersuchten das Thema „Anti-Diskriminierung“ in bestimmten Lehrveranstaltungen an der FH Campus Wien.

Superdiversity im Integrationshaus 

Den Zusammenhang zwischen Interkulturalität und Sozialer Arbeit diskutierte Elisabeth Freithofer vom Verein Projekt Integrationshaus. Dort leben und arbeiten Menschen unterschiedlicher Herkunft und ethnischer Zugehörigkeit, unterschiedlichen Alters, verschiedenster Religionen, mit unterschiedlichem rechtlichem Status und vielfältigen Migrationserfahrungen zusammen. Im Integrationshaus wird die „Superdiversity“ sichtbar, weswegen es nach Freithofer besonders wichtig sei, eine „narrative Empathie“ – als Vertrauensbasis zwischen KlientInnen und SozialarbeiterInnen – herzustellen. Dafür müsse ein Raum geschaffen werden, in dem Machtverhältnisse reduziert  sind, um den Menschen gleiche Bedingungen anbieten zu können. Das Integrationshaus setzt dazu zahlreiche Aktivitäten, beispielsweise auch in künstlerischen Projekten, um.

 

 

Lebensqualität