Aufsuchende Elternarbeit im Sozialpädagogischen Betreuungszentrum Pottenstein

Laufzeit: Jänner 2016 bis Dezember 2016

Das Sozialpädagogische Betreuungszentrum (SBZ) Pottenstein, in dem rund 70 Kinder und Jugendliche voll- oder teilstationär betreut werden, arbeitet seit 2012 vermehrt mit aufsuchender Elternarbeit. Mit Hilfe dieses Ansatzes sollen Familien nachhaltig dabei unterstützt werden, ihre eigenen Ressourcen und Fähigkeiten zu sehen und zu nützen, um ihre Kinder während der Fremdunterbringung besser begleiten zu können, bzw. diese rascher wieder selbst betreuen zu können.

Das Forschungsteam hat dieses Konzept der Aufsuchenden Elternarbeit und seine Umsetzung in die Praxis hinsichtlich der Möglichkeiten und Herausforderungen analysiert. Hierfür wurden im SBZ Pottenstein 18 Leitfadeninterviews mit fachspezifischen Expert*innen, Eltern, Kindern und Jugendlichen durchgeführt und inhaltsanalytisch ausgewertet. Als Forschungsziel galt es zu eruieren, wie sich Elternarbeit gestaltet und welche Veränderungen damit bewirkt werden können.

Die Forschungsergebnisse zeigen, dass die befragten Familien großteils eine sehr zufriedenstellende Wirkung von Elternarbeit erkennen. Die Eltern definieren Elternarbeit als ein Setting der Unterstützung, des Lernens und der Bearbeitung von Problemen durch Bestärkungen und kritische Reflexionen.

Häufig genannte Problemfelder, die vor Beginn der Elternarbeit in den Familien bestanden, sind Überforderung, Gewalt und konflikthafte Beziehungen zwischen Eltern und Kindern. Auch Schulprobleme und eine mangelnde physische und psychische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen im familiären Zusammenleben werden als belastend erlebt.

Während die Eltern im Zuge der Elternarbeit lernen, eine Regelstruktur zu schaffen, lernen die Kinder in ihrer Fremdunterbringung Regeln einzuhalten. Besonders bei den Kindern und Jugendlichen wird jedoch ein schuldbehaftetes Denken bezüglich der zuvor bestandenen Probleme sichtbar.

Den befragten Expert*innen zufolge kann Elternarbeit eine raschere Rückführung der untergebrachten Kinder und Jugendlichen bedeuten beziehungsweise jenen den Kontakt zu ihren Familien ermöglichen. Sie sehen die Chance von Elternarbeit in einer nachhaltigen Veränderung im Familiensystem.

Forschungsziele

  • Chancen und Herausforderungen des Konzepts der aufsuchenden Elternarbeit eruieren
  • Einschätzungen und Empfindungen der betroffenen Familien sichtbar machen
  • Veränderungsprozesse von Betroffenen aufzeigen
  • Evaluation der praktischen Umsetzung von aufsuchender Elternarbeit, um Reflexionsprozess in der Praxis anzuregen

Kooperationspartner*in bzw. Auftraggeber*in

Die Studie wurde im Auftrag des Sozialpädagogischen Betreuungszentrums Pottenstein durchgeführt.

Forschungsfeld (bis 31. Juli 2020)

Research on Childhood, Youth and Families

Social Work Research

Seit 1. August 2020 lösen fünf interdisziplinäre Forschungsbereiche geltenden Forschungsfelder ab.

Projektleitung

> Mag.a Beatrix Kaiser, DSAin

Lehre und Forschung

Projektmitarbeit

Forschungsbericht

<link file:4457 _blank link_download forschungsbericht elternarbeit im sozialpädagogischen betreuungszentrum>Forschungsbericht "Aufsuchende Elternarbeit im Sozialpädagogischen Betreuungszentrum Pottenstein"


Studiengänge

Bachelor

Sozialmanagement in der Elementarpädagogik

berufsbegleitend