28. Oktober 2016

Staatliches Krisen- und Katastrophenschutzmanagement

 

Am 13.-15. September 2016 referierte Martin Langer, Studiengangsleiter im Bereich Wirtschaft und Governance an der FH Campus Wien, über die systemischen Zusammenhänge im Risiko- und Katastrophenmanagement.

©BM.I Bundesministerium für Inneres

Große Katastrophenereignisse, wie beispielsweise 2002 die Flutkatastrophe in Mitteleuropa, initiieren einen erhöhten Koordinationsbedarf von Einsatzkräften. Um eine effiziente Katastrophenhilfe sicherzustellen, wurde 1986 von der Bundesregierung das Staatliche Krisen- und Katastrophenschutzmanagement (kurz SKKM) eingerichtet. Die Geschäftsstelle ist im Bundesministerium für Inneres angesiedelt. An diesem Workshop nahmen heuer erstmals auch VertreterInnen der Wissenschaft teil. FH.-Prof. DI Martin Langer, Univ.-Prof. Dr. Peter Bußjäger und Univ. Prof. Dr. Thomas Glade wurden als Experten eingeladen.

Kleine Ursache, große Wirkung

Komplexe Systeme finden sich überall. In Verkehrssystemen, in der Wirtschaft oder in Nervensystemen. Diese drei unterschiedlichen Beispiele weisen eine Gemeinsamkeit auf: sie bestehen aus Einzelelementen, die auf vielfältigste Weise in Wechselwirkung stehen und daher spontan immer wieder neue Systemzustände bilden. Beim SKKM-Workshop am 13.-15. September 2016 referierte FH Prof. DI Martin Langer, Studiengangsleiter im Bereich Wirtschaft und Governance an der FH Campus Wien, über die systemischen Zusammenhänge im Risiko- und Katastrophenmanagement aus Sicht der Komplexitätsforschung. Er ging dabei auch der Frage nach, was an diesen Systemen komplex, kompliziert oder zufällig ist.

„Nach all meinen Erfahrungen und Erkenntnissen kann ich die Ausführungen von FH-Professor Langer nur unterstreichen, wenn er die Komplexität einer Krisen- oder Katastrophenlage herausarbeitet. Je komplexer die Lage, desto entscheidender wird aber auch eines: eine gediegene und dem heutigen Standard entsprechende Führungsleistung auf allen Führungsebenen“ so Franz Rath, der als Delegierter des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes an der Tagung teilnahm.

Für den Leiter der Gruppe Fremdenpolizei-, Zivil- und Katastrophenschutzmanagement im Innenministerium, Mag. Johann Bezdeka, ist es wichtig, dass „sich Wissenschaft und Praxis im Bereich des Staatlichen Krisen- und Katastrophenschutzmanagements gegenseitig ergänzen. Beide Seiten –Wissenschaft und Forschung sowie die praktische Umsetzung von SKKM – dürfen nicht nur parallel nebeneinander und abgeschottet voneinander agieren, sondern müssen Hand in Hand gehen und bestmögliche Lösungsansätze bieten können“, sagte Bezdeka. „Dieses Bestreben ist unter anderem auch durch die Studiengänge Integriertes Sicherheitsmanagement und Integriertes Risikomanagement der FH Campus Wien bestens gewährleistet“, so der Gruppenleiter.