6. Dezember 2019

Architektur für pflegebedürftige Menschen

 

Zwischenpräsentation vor Expert*innenjury: Studierende im 5. Semester des Bachelorstudiums Architektur – Green Building zeigten Entwürfe für ein Sozialzentrum in Korneuburg mit betreuten Wohneinheiten für pflegebedürftige Menschen.

Julia Maier und Florian Leitner setzen auf kammartige Gebäudetypologie

Wir werden immer älter. Lag vor 150 Jahren die Lebenserwartung eines Menschen noch bei 40 Jahren, werden Frauen heute durchschnittlich 83, Männer 78 Jahre alt. Laut Prognosen der Statistik Austria werden diese Werte in den kommenden Jahrzehnten noch steigen. Für die Architektur bedeutet das eine vertiefte Auseinandersetzung mit den Bedürfnissen älterer Menschen und ihren unterschiedlichen Wohnwünschen. Die Studierendenden im 5. Semester des Bachelorstudiums Architektur – Green Building entwerfen Modelle für ein Projekt in Korneuburg. Im Sozialzentrum Lebensstil sollen sechs Wohngruppen mit jeweils 14 Bewohner*innen Platz finden, jeweils eine Wohnung für betreutes Wohnen ist vorgesehen. Der Konzeption und Entwurfsentwicklung der zweigeschossigen Anlage ging eine gemeinsame Besichtigung mit Andrea Bódvay, Architektin und Lehrende an der FH Campus Wien, vor Ort in Korneuburg voraus. In 2er Gruppen beschäftigten sich die Studierenden intensiv mit den Bedürfnissen für eine qualitätsvolle Pflege und präsentierten ihre Skizzen und erste Modell-Entwürfe der Expert*innenjury, bestehend aus den Architekten Andreas Wörndl, Veit Pedit, Günter Klein und Andrea Bódvay, Anfang November.


Lukas Promont konzipierte gemeinsamen mit Nika Rant lichtdurchflutenden Wohngruppen

Den Alltag unterstützen – Wohlfühlen für alle

Für eine bedarfsgerechte Konzeption, die das tägliche Leben und die täglichen Aufgaben aller unterstützt, setzten sich die Studierenden intensiv mit den Anforderungen der unterschiedlichen Benutzergruppen auseinander. Denn neben den Wünschen der Bewohner*innen sind auch diese von Betreuungspersonal, Therapeut*innen, Ärzt*innen und Besucher*innen ausschlaggebend. Weitere Überlegungen beziehen sich auf eine gute Mischung aus Räumen für Privatheit, Flächen zur gemeinschaftliche Nutzung genauso wie Übergangs- und öffentliche Räume. In den Präsentationen zeigten die Studierenden ebenso ihre Ideen für eine gute Anbindung an die Umgebung und zur Gestaltung von Grün- oder Freiflächen als Orte der Begegnung. Die Definition der Wohngruppen sollte über unterschiedliche Lebensstile und kulturelle Milieus erfolgen. Die Expert*innenjury war auch auf die architektonischen Entwürfe des geforderten interreligiöser Begegnungsraum gespannt.

Im nächsten Schritt werden die angehenden Architekten gemeinsam mit Kolleg*innen aus dem Studiengang Bauingenieurwesen – Baumanagement die mögliche Realisierung der Entwürfe diskutieren.

Es bleibt spannend bis Ende Januar, am 24.1.2020 um 13.00 Uhr findet die Endabgabe an der FH Campus Wien statt. Gäste sind zu dieser Endpräsentation herzlich willkommen. Schauen Sie sich die Modelle und Pläne der Studierenden an und diskutieren Sie mit.

Bauen und Gestalten