Interview mit Theresa Binder

Es spukt ein falsches Bild von der Pflege in den Köpfen

Theresas Vorliebe zu antiker Literatur, Geschichte und Latein eröffnen ihr genau die Kritikfähigkeit, die es braucht, um die Pflege aus der Tradition in die Moderne zu heben.


"Gut, zum einen helfen Lateinkenntnisse natürlich in der medizinischen Terminologie, die wir ja auch lernen müssen. Zum anderen hatte ich schon viele Gespräche mit PatientInnen, die beruflich aus dieser Ecke kamen. Das eröffnet einen weiten Gesprächsfundus und schafft natürlich Vertrauen. Vertrauen, das beide brauchen, um den Weg der Genesung gemeinsam zu gehen", so Theresa, die am Kooperationsstandort SMZ Süd studiert.

Arbeit mit Menschen setzt Wissen voraus

"Das Bild, das Menschen von der Pflege haben stimmt einfach nicht mehr. Die Gesundheits- und Krankenpflegeperson ist nicht nur der verlängerte Arm der Ärztin oder des Arztes und führt deren Anweisungen durch. Es gibt ein Gesetz, das ganz klar vorschreibt, was wir zu tun haben. Darin sind viele frühere ärztliche Tätigkeiten enthalten, die nun dem Gesundheits- und Krankenpflegepersonal übertragen wurden. Und diese reichen über Fieber messen und Essen bringen natürlich weit hinaus."

Wo geht's hin?

Theresa möchte ihr Wunsch-Praktikum in einem OP realisieren. "Das war auch ein Grund, warum ich Gesundheits- und Krankenpflege studieren wollte. Ich war immer schon interessiert an Anatomie und den anderen medizinischen Fächern. Wie funktioniert der Mensch - eine meiner immer präsenten Fragen, für die ich ja jetzt Antworten bekomme. Und das kritische Denken wird auch im Unterricht stark angeregt. Es gibt eine Aufbruchsstimmung und ein Drängen aus der tradierten Position. Nur so können wir diese Hochleistungspflege, die sie heute ist, leisten."


Studiengang