Interview mit Barbara Bittner

Das Bachelorstudium Soziale Arbeit vermittelt nicht nur eine hohe fachliche Kompetenz, sondern unterstützt in der eigenen Persönlichkeitsentwicklung – niemand verlässt das Studium unverändert. Im Interview spricht Barbara Bittner über die Inhalte, das Bewerbungsverfahren und welche Berufsfelder den Absolvent*innen offen stehen.

Wo liegen die Schwerpunkte des Studiums?

Das Studium hat zwei große Schwerpunkte: Sozialpädagogik und Sozialarbeit. In der Sozialpädagogik werden Menschen längerfristig unterstützt und der Alltag mit ihnen gestaltet – beispielsweise in Altenheimen, betreuten Wohngemeinschaften oder Behinderteneinrichtungen. In der Sozialarbeit wird Menschen punktuell Unterstützung geboten. Wenn etwa jemand arbeitslos wird und kurz davor steht, die Wohnung zu verlieren. Da hilft die Sozialarbeit, Arbeitslosengeld zu beantragen, die Delogierung zu verhindern und die Schulden zu begleichen. Das Studium bietet den Wissenshintergrund, welche finanziellen oder unterstützende Ressourcen es wo gibt und wie man diese einsetzt, damit Menschen ihr Leben besser bewältigen können.

> Mit welchen Stärken und Interessen ist man beim Studium Soziale Arbeit richtig?

Die Studierenden brauchen die Stärke, auf Menschen zugehen zu können, müssen gut zuhören können und tolerant sein – auch gegenüber anderen Lebenskonzepten. Offen sein für Veränderungen und durchaus auch politisch denkend in dem Sinn, Bewusstsein zu schaffen, damit Rahmenbedingungen verändert werden. Wichtig ist das Interesse daran, Menschen zu unterstützen und Strukturen zu schaffen, die Notsituationen verhindern.

> Worauf sollen Interessierte bei der Bewerbung besonders achten?

Man soll sich für das Aufnahmeverfahren vorbereiten, vor allem für den Wissenstest. Dazu findet man Unterlagen auf der Homepage der FH. Für die Aufnahme ist es günstig, wenn man schon Erfahrungen im sozialen Bereich gesammelt hat.

> Welche Berufsfelder stehen Absolvent*innen nach dem Studium offen?

Die Berufsfelder sind sehr breit: Die Jugendwohlfahrt, Krankenhäuser, Alters- und Pflegeheime, die Haftentlassenenhilfe, in Frauenhäusern, in Interventionsstellen gegen Gewalt oder in Nachbarschaftszentren. Während des Studiums absolvieren die Studierenden insgesamt drei Praktika, damit sie sich besser orientieren können, welcher Bereich sie am meisten interessiert. Die Studierenden sollen sich nicht gleich am Anfang des Studiums auf ein Feld festlegen, sondern erst ihre beruflichen Möglichkeiten kennenlernen, bevor sie sich entscheiden.

> Welche Studienmöglichkeiten bieten sich an der FH nach Abschluss des Bachelorstudiums?

Es stehen alle einschlägigen Masterstudiengänge an Fachhochschulen offen, an der FH Campus Wien wird Sozialraumorientierte und Klinische Soziale Arbeit sowie Sozialwirtschaft und Soziale Arbeit angeboten. Das Bologna-System ermöglicht auch einen Master an einer Universität, dabei bietet sich beispielsweise die Pädagogik, Soziologie oder Psychologie an. Manchmal muss man allerdings noch ein paar Lehrveranstaltungen nachholen.

> Sind Absolvent*innen des Studiengangs derzeit am Arbeitsmarkt gefragt? Wie wird sich die Nachfrage in Zukunft entwickeln?

Es gibt durchwegs einen guten Arbeitsmarkt, Sozialarbeiter*innen werden österreichweit gesucht. Vor allem im Bereich der Sozialpädagogik, in Wohngemeinschaften oder in Krisenzentren fehlt es an Personal.

> Mit welchem Einstiegsgehalt kann man als Absolvent*in rechnen?

Gleich nach dem Abschluss können unsere Absolvent*innen mit einem Gehalt zwischen € 2.200 und € 2.500 rechnen.

> Warum empfehlen Sie Interessierten, sich für das Studium Soziale Arbeit zu entscheiden?

Das Studium vermittelt nicht nur eine hohe fachliche Kompetenz, sondern es werden auch Themenbereiche angeschnitten, die für das eigene Leben spannend sind. Das Studium unterstützt in der eigenen Persönlichkeitsentwicklung, niemand verlässt das Studium unverändert. Das bezieht sich nicht nur auf zusätzliches Wissen, sondern vor allem auf die neuen Perspektiven und Erfahrungen.

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