Was das Schweineblut am Tatort sucht

In der Forensik lässt sich aus menschlichen Blutspuren am Tatort Einiges herauslesen. Was Schweineblut bedingt dazu beitragen kann, zeigte Andreas Sparer in seiner Masterarbeit und betrat damit Neuland. Die Ergebnisse präsentierte er in Krems und Neuseeland.


Während aus manchen Blutspuren direkt einige Erkenntnisse gewonnen werden können, sind andere nur im Zusammenhang mit einer Nachstellung aussagekräftig. Für diese Simulationen und für die forensische Forschung wird hauptsächlich Schweineblut verwendet. Mit einer Arbeit zur Blutspurenmusteranalyse mithilfe von Schweineblut schloss Andreas Sparer das Masterstudium Biomedizinischen Analytik ab. Er konzentrierte sich auf rheologische Eigenheiten – sprich das Verformungs- und Fließverhalten von Schweineblut. Seine Erkenntnisse sind für die Forensik höchst relevant.

Wie menschliches Blut – fast   

Die Untersuchung von Blutflecken und Blutspritzern kann dazu beitragen, Ereignisse zu rekonstruieren. Sie liefert Hinweise, ob es sich um Unfall, Mord oder Suizid handelt. Für eventuell notwendige Simulationsexperimente eignet sich Schweinblut, weil es dem menschlichen Blut sehr ähnlich ist. Schweineblut steht jedoch selten frisch zur Verfügung. Daher ist es wichtig, dessen Fließeigenschaften zu kennen und zu wissen, wie sie sich im Laufe der Zeit verändern. Falsche oder zu lange Lagerung könnten dazu führen, dass die Blutspuren fehlinterpretiert werden und zwar gravierend. Andreas Sparer hat nun erstmals, Schweineblut umfassend rheologisch charakterisiert. Er hat auch dessen Lagerfähigkeit untersucht, um optimale Bedingungen für künftige Simulationen zu schaffen – damit es nicht darauf ankommt, ob das das Schweinblut frisch ist.

Von Krems bis Auckland

Die Ergebnisse seiner Masterarbeit präsentierte Andreas Sparer nicht nur beim diesjährigen FH-Forschungsforum in Krems, sondern auch auf dem "International Symposium on the Forensic Sciences" in Auckland/Neuseeland. Weitere Publikationen und Präsentationen sind am Laufen. Aktuell arbeitet er in der Mikrobiologie im Krankenhaus Hietzing und ist offen für eine neue Herausforderung wie einen PhD.


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